Kritik: Mr. Robot – Staffel 1

Die Serienlandschaft hat sich in den letzten Jahren ja massiv gewandelt. Wo früher Seriendarsteller nur belächelt werden, wechseln immer mehr Leinwanddarsteller nun das Fach und sind immer mehr im Fernsehen zu sehen. Aktuellste Beispiele sind da natürlich Kevin Spacey in „House of Cards“, Colin Farrell in „True Detective“ oder auch Martin Freeman in „Fargo“. Sie alle sollen meist die Fans anlocken, um sie dann mit einer gescheiten Story bei der Stange zu halten. Eine Serie, die denselben Weg gewählt hat, ist mit Christian Slater Mr. Robot. Slater spielt zwar nur eher eine Nebenrolle, aber da die Serie eine so spannende Story und andere gelungene Charaktere hat, ist sie zum Überraschungshit des Jahres avanciert.


Handlung

Elliot Alderson (Rami Malek) ist Angestellter einer IT-Sicherheitsfirma, etwas autistisch, isoliert von der Außenwelt und redet mit einem imaginärem Freund. Eines Tages wird er von einem mysteriösen Mr. Robot (Slater) rekrutiert, bei der fsociety, einer Hackergruppe mitzumachen, die es sich zum Ziel gemacht hat, den größten Konzern der Welt, Evil Corp zu stürzen. Die sind u.a. Kunde von Elliots Firma. So muss sich Elliot nun entscheiden, auf wessen Seite er steht: Auf der von Evil Corp und damit von seiner Freundin Angela (Portia Doubleday) und dem Vorstandsvorsitzenden Tyrell (Martin Wallström) oder auf der von Mr. Robot und seiner Hackergruppe rund um Darlene (Carly Chaikin)?


Kritik

Die Spannung der Serie lebt dabei von zwei verschiedenen Ebenen: Die eine ist die Geschichte rund um das Hacken und der daraus resultierenden Gefahr für Elliot und fsociety. Die andere Ebene ist der Geisteszustand von Elliot selbst. immer wieder kommt es zu Drogentrips oder einfach nur Halluzinationen. Man kann sich oftmals nicht sicher sein, ob es sich gerade um die Realität oder einfach nur um eine weitere Einbildung handelt. Und schnell wird deutlich, dass sich dem ganzen Leben von Elliot noch wesentlich mehr versteckt als nur Misshandlungen durch seine Mutter. Aber eines vorweg: Es werden auch Antworten gegeben, aber am Ende der Staffel bleiben noch mindestens genauso viele Fragen offen.

Eine dieser Fragen ist zum Beispiel, welche Rolle Tyrell in der ganzen Geschichte spielt. Er wird immer wieder gezeigt, wie er versucht, innerhalb von Evil Corp aufzusteigen, auf Elliot oder fsociety trifft er dabei aber so gut wie nie. Hackerfähigkeiten werden bei ihm auch nur angedeutet. Doch seine genaue Rolle wird nie so wirklich klar, er agiert eher als zweiter Hauptcharakter oder als Antagonist, ohne wirklich in die Geschichte rund um Elliot einzugreifen. Das macht seine Geschichte aber nicht weniger spannend.

Elliot: Though she’s a psychologist she’s really bad at reading people but I’m good at reading people. My secret? I look for the worst in them.

Ein großer Punkt der Handlung der ist natürlich das Hacken. Es wird oft gezeigt und so gut wie nie erklärt. Ich kenne mich da überhaupt nicht aus, weshalb in den entsprechenden Szenen auch einfach nicht hingehört habe. Aber auch darüber hinaus saß ich oft da und wusste nicht, was genau passiert. Ob das nun an mir liegt oder an der Serie, weiß ich nicht. So oder so, war mir die Handlung teilweise zu hektisch und undurchsichtig. Das kann man gut finden, ich fühle mich dann oftmals hilfslos. Besonders wenn das Ende dann so unbefriedigend ist und wohl den Cliffhanger des Jahres bietet.


Fazit

Ich habe vor dem Anschauen der Serie so einiges gehört. Hätte ich auf das Internet gehört, hätte ich wohl die Revolution des Seriengenres gesehen. Im Endeffekt ist es aber eine sehr gute Serie, vielleicht eine der besten des Jahres, aber im Endeffekt nichts, was man nicht schon einmal gesehen hätte. Zumindest solche Kameraeinstellungen hat man noch nie gesehen. Diese waren sicherlich geplant und sollen das merkwürdige Gefühl der Figuren symbolisieren oder so, für mich war das aber befremdlich. So wie eigentlich die ganze Serie. Sie ist extrem spannend und echt gut gespielt, hat aber am Ende doch zu viele Ecken und Kanten, um mich komplett zu überzeugen. Eine Empfehlung muss ich aber trotzdem aussprechen!

8


Weitere Meinungen

 

  • Schnitt: 8,5/10

6 Kommentare Gib deinen ab

  1. popcornfilme sagt:

    Wirklich sehr interessant. Ich werde demnächst auch mit dieser Serie anfangen 🙂 Jetzt hab ich umso mehr Lust drauf!
    Ach und übrigens…wir haben dich für den Liebster Award nominiert und würden uns freuen, wenn du unsere Fragen beantworten würdest: https://popcornfilme.wordpress.com/liebster-award-2-0/

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