Kritik: Community – Staffel 1

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© Sony Pictures Home Entertainment

Comedy-Serien sind ja ein schwieriges Thema. Sie können richtig, richtig gut sein oder aber so grausam wie „2 Broke Girls“ oder „Mike & Molly“. Doch um solch eine richtig gute Comedy-Serie zu finden, muss man schon eine Weile suchen. Vor langer Zeit habe ich auf eben jener Suche die Serie Community gefunden und sie für absolut großartig befunden. Die erste Staffel habe ich nun erneut geschaut und mir ein neues Bild von der Serie gemacht. Ob sich meine Meinung dabei radikal geändert hat oder ob ich die Serie noch immer abfeier, möchte ich in meiner Kritik klären.


Handlung

Der gewandte und von seinem Anwaltsamt suspendierte Jeff Winger muss jede Menge lernen, versucht aber auf dem Greendale Community College genau das Gegenteil zu tun. Zu seinem Leidwesen ist er nicht der einzige Sonderling, der sich eingeschrieben hat, denn Menschen voller Macken üben eine unwiderstehliche Anziehungskraft aufeinander aus. Aus seiner zunächst nur pro forma bestehenden Lerngruppe entwickelt sich eine ernsthafte Studiengemeinschaft. Im Laufe eines bunten Jahres mit mexikanischem Halloween und „Tranny Dance” – einschließlich übler Trips, großer Rededuelle, volltrunkener Anrufe, Essensschlachten, epischer Paintballkämpfe und düsterer Hähnchenschnitzelverschwörungen – wächst die Gruppe zu einer Familie zusammen; etwas, das Jeff nie wollte, aber dringend braucht. (Amazon)


Kritik

Ob man eine Comedy-Serie mag oder nicht, hängt oft zu großen Teilen von den Charakteren ab. So kann ich u.a. mit „2 Broke Girls“ nichts anfangen, weil ich so gut wie jede Figur der Serie hasse. Bei Community ist das komplett anders. Es gibt hier wirklich keinen einzigen Charakter, den ich innerhalb der Serie nicht mag. Ob es der leicht autistische Abed oder der völlig abgedrehte Pierce sind, sie müssen mir nicht sympathisch sein, ihre Daseinsberechtigung haben sie in dieser Serie aber alle. Und nicht die Figuren an sich, sondern auch die Kombination von allen passt einfach perfekt. Oft gibt es Episoden, die sich nur mit der Beziehung von zwei Charakteren beschäftigen. Und es nervt nie, weil es immer nachvollziehbar und so gut wie immer witzig ist.

Doch das allein macht „Community“ nicht so gut. Ein großer Teil ist natürlich auch der Humor. Und der ist hier auch über den Zweifel erhaben. Ich lache selten, wenn ich eine Serie allein gucke. Hier passiert es mir aber ständig. Seien es einfach die unmöglichen Situationen oder die Sprüche der Figuren, für jeden Geschmack findet sich hier der richtige Humor. Da wird auch mal gegen Religionen oder Ansichten geschossen, was es auch so unberechenbar macht. „2 Broke Girls“ macht immer den einen Witz, irgendwas mit Sex. Das gibt es hier auch, mischt sich aber mit einem riesigen Repertoire an anderen Witzen.

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Photo by: Harper Smith/NBC/Sony Pictures Home Entertainment

Dazu kommt dann noch der Teil der Serie, der mich als Film-Fan schon fast am meisten freut: Die unzähligen Filmzitate. Jede Folge sprüht so gerade von Szenen, die man eins zu eins aus Filmen oder auch anderen Serien kennt. Besonders die Folgen, die sich auf einen speziellen Film beschränken, sind wirklich sehenswert. Ich erinnere mich da immer gerne an die „Der Pate“-Folge, in der sich Abed mithilfe von frittierten Hühnchen die Macht am College erkauft. Und wer die Paintball-Folge gesehen hat, der muss schon die Hälfte aller Action-Klassiker nicht mehr nachholen. Das macht für Kenner der Zitate unglaublich viel Spaß, zumindest ging es mir so.

Doch auch „Community“ leidet unter den altbekannten Schwächen von so mancher Sitcom. Auch wenn sich die meisten Geschichten um die Lerngruppe rund um Jeff drehen, leider gibt es auch immer wieder kleine Liebesgeschichten, die meiner Meinung nach nicht richtig in die Handlung und den grundlegenden Stil der Serie passen. Auch wenn die Liebesgewirre oftmals nicht ernst genommen werden, sie sind nun mal da und bilden dabei immer den langweiligsten Teil der Serie. Da würde ich mir wünschen, dass sich das in den kommenden Staffeln bessert.

Community
Photo by: Trae Patton/NBC/Sony Pictures Home Entertainment

Fazit

Eigentlich besitzt Community keine Schwächen. Nur die teilweise unnötigen Liebesgewirre können den ansonsten großartigen Gesamteindruck etwas dämpfen. Insgesamt haben wir hier aber eine Comedy-Serie, die weit über dem normalen Niveau steht. Ich verstehe bis heute nicht, wie die Serie im deutschen Fernsehen nicht erfolgreich sein konnte. In den USA ist sie aber beliebt und so habe ich noch ein paar Staffeln vor mir. Und nach dieser tollen ersten Staffel freue ich mich wirklich unfassbar darauf.

9


Cast

  • Creator: Dan Harmon

Hauptdarsteller

Darsteller Rolle
 Joel McHale  Jeff Winger
Gillian Jacobs Britta Perry
Danny Pudi Abed Nadir
Alison Brie  Annie Edison
Yvette Nicole Brown Shirley Bennett
Donald Glover  Troy Barnes
Chevy Chase Pierce Hawthorne

Nebendarsteller

  • Ken Jeong
  • Jim Rash
  • John Oliver

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8 Kommentare Gib deinen ab

  1. tarlucy sagt:

    Ich habe auch 2 Anläufe gebraucht…es ist am Anfang etwas – wie soll ich es ausdrücken – anders….Aber auch bei Modern Family hab ich 2 Anläufe gebraucht und bei beiden hat mich die Anzahl der Staffeln gelockt….bei so viel Staffeln lohnt sich ein zweites hingucken…und ich wurde nicht enttäuscht….

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  2. Ich liebe Danny Pudi soooooooooooooooo sehr!

    Aber ab Staffel 4 zog es sich für mich wie Kaugummi. Die letzte habe ich immer noch nicht beendet.

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    1. Staffmann sagt:

      Haha grandios 🙂 Aber vor der vierten Staffel hab ich auch Angst, dabei finde ich die ersten 2,5 soo gut..

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  3. bullion sagt:

    Jaaa, großartige erste Staffel! Und die zweite ist mindestens ebenso gut. Viel Spaß jetzt schon einmal damit. Freut mich, dass die Serie hier nun auch besprochen wird… 🙂

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    1. Staffmann sagt:

      Ehrlich gesagt finde ich die zweite sogar noch besser, da dürfte die Kritik auch bald kommen 😀

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