Gedanken der Woche: Deutsche Filme – warum gefällt mir fast keiner?

Nun machen Staffmann und ich seit einigen Monaten diesen Blog und den dazugehörigen Podcast, rund um Filme und Serien. Und wenn man durch die Liste unserer Filmkritiken geht, sind dort lediglich zwei deutsche Filme zu finden, wobei einer auch die schlechteste Wertung auf unserem Blog überhaupt hat, der Tatort mit Til Schweiger.

Wenn ich darüber nachdenke, ob mir ein deutscher Film einfällt, der mir gefallen hat, dann kann ich diese an einer Hand abzählen, momentan fällt es mir sogar schwer, überhaupt 3 zusammenzukriegen. Das Leben der anderen wird immer gern genannt, und den fand ich natürlich auch gut. Damit hätten wir schon mal einen. Und jetzt wird es auch schon knifflig. Der Untergang habe ich nie gesehen, und ich finde es auch ein wenig schade, dass es fast immer drittes Reich, DDR, Krankheit oder Kriminalfilm sein muss. Und letztere wirken zu oft, als hätte jemand einen grün-Filter drübergelegt und die Sättigung runtergeregelt. Untermalt von das ganze meist von schlichtem Klaviergeklimper. Nichts gegen Klaviermusik, spiele ich selbst schon seit 15 Jahren, aber bitte nicht in jedem Film und ein wenig abwechslungsreicher. Wenn man Tatort und Krimis mag, dann wird man aber sicherlich auch den ein oder anderen guten Deutschen Film finden, keine Frage.

Neben den gerade angesprochenen Elementen, die mich stören, hat Niklas (der hier auch schon 2 Kritiken geschrieben hat und oft im Podcast dabei ist) angemerkt, dass es ihn bei deutschen Filmen stört, dass sie nicht subtil sind. Bzw. z.B. Emotionen nicht unterschwellig vermitteln. Und das trifft es meiner Meinung nach sehr gut. Jeder Konflikt wird in Dialogen ausgetragen, wenig wird über Mimik gemacht, Deutungsspielraum gibt es für den Zuschauer nur selten. Alles muss klar auf den Punkt gebracht werden, und am besten in einem Gefühlsausbruch oder Geschrei enden, bevor sich der Charakter weiterentwickeln darf.

Und da fällt mir ein zweiter guter deutscher Film ein, zu dem ich vor kurzem auch eine Kritik geschrieben habe. Mängelexemplar war der erste deutsche Film, den ich im Kino gesehen habe. Leider lässt sich auch dieser wieder in eine der oben angesprochenen Kategorien einordnen, da sich der Film um die Depressionen der Protagonistin dreht. Ohne Ende Gefühlsausbrüche und Konflikte. Nichtsdestotrotz ein wirklich guter Film, ausführliche Kritik gibt es hier. Und damit stimmt meine Aussage von oben nicht, wir haben 3 dt. Filme hier bei Filmexe besprochen, oder eigentlich sogar vier, da man Tim Augurzkes Kurzfilm Disceptatio mitdazuzählen müsste. Schließlich lief der gerade in Cannes.

Natürlich glaube ich, dass es durchaus gute deutsche Filme gibt und es sicherlich viele mehr geben könnte; An Ideen und Handwerkszeug mangelt es bestimmt nicht. Ob das an der Filmförderung in Deutschland liegt, dass manche Genres einfach nicht erscheinen, bzw. sich niemand herantraut?

Wie sieht unsere Leserschaft das? Woran hakt es, und kennt noch jemand ganz großartige deutsche Filme, deren Nennung hier unter keinen Umständen ausbleiben darf?

20 Kommentare Gib deinen ab

  1. Filmschrott sagt:

    Woanders ist es doch genau so, nur die Themen variieren. Aber in Hollywood existiert unterm Strich auch nicht mehr Vielfalt. Neben Superhelden und YA-Dystopien ist da ja zur Zeit auch alles nur Spartenprogramm.
    Aber es gibt so einige gute Deutsche Filme, die absolut sehenswert sind:

    DAS BOOT
    DAS EXPERIMENT
    OH BOY
    DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI
    BANG BOOM BANG
    EIN FREUND VON MIR
    EIN TICK ANDERS
    MUXMÄUSCHENSTILL
    SCHULE

    Das sind die ,die ich kenne und die mir jetzt spontan einfallen. Und davon fallen nur 2 in die oben genannten Genres, wenn ich mich jetzt nicht völlig irre.

    Gefällt 4 Personen

    1. bullion sagt:

      Ja, sehr schöne Liste, dich ich noch um „Absolute Giganten“ ergänzen würde.

      Gefällt 2 Personen

    2. derfilmaffe sagt:

      Jep, echt eine sehr gute Liste. 🙂

      Gefällt 1 Person

  2. Sebastian sagt:

    Wie der Kollege Filmschrott schon sagt, Das Boot und Das Experiment sind unbedingt sehenswert. Der Untergang war auch sehr gut. Okay, das sind gleich 2 WWII-Titel, machen wir mit Napola – Elite für den Führer drei daraus. Lammbock fand ich jetzt auch nicht soooo schlecht.

    Ich denke mal, dass diese Themen bei uns so exezziv durchgejuckelt werden, ist fast schon unvermeidlich. Und schlechter macht die Thematik die Filme ja nicht. Was aber dran liegen mag, dass mich diese Zeit generell auch sehr interessiert.

    Gefällt 1 Person

  3. Das stimmt, der deutsche Film geht fast nicht über die drei genannten Kategorien hinaus. Das Problem liegt, denke ich, nicht an den Filmemachern, sondern an den Geldgebern und die befinden sich hauptsächlich bei den Filmförderprogrammen der Bundesländer. D.h. ein paar Beamte haben das Sagen, was finanziert wird und was nicht. Leider bedeutet das, dass z.B. Thriller und Horrorfilme nicht finanziert werden. Hinzu kommt, dass die Qualität vieler Filme kaum über das Niveau eines TV-Films hinauskommt, was wahrscheinlich daran liegt, dass ARD und ZDF ziemlich viel mitzureden haben. Jedefalls schade, denn z.B. die Filme von Sebastian Niemann zeigen, dass Potential vorhanden ist.

    Gefällt 1 Person

  4. hurzfilm sagt:

    „Woran hakt es […] ?“

    1. Moralisches oder ideologisches Sendungsbewusstsein. Das gibt es in US-Filmen und -Serien natürlich auch, aber dort werden zumindest in den besseren Filmen und Serien die „Lektionen“ für den Zuschauer nicht explizit durch die Figuren ausgesprochen, sondern sind natürlicher und selbstverständlicher Teil der Handlung. In Deutschland tut man sich offenbar sehr schwer damit, einfach nur gute Unterhaltung zu produzieren. Immer muss irgendwas bearbeitet, verarbeitet und kritisch reflektiert werden. Ausnahme: Die deutsche Beziehungskomödie. Hier verfällt man aber dann oft ins andere Extrem – Klamauk.

    2. Optik. US-Filme und -Serien sehen einfach „besser“ aus. Beim Durchzappen im TV weiß ich jedenfalls schon nach 1 Sekunde, ob es sich um eine deutsche oder eine US-Produktion handelt. Die deutschen Sets wirken meist zu steril, zu generisch, wenig „authentisch“. Dazu kommt eine meist sehr helle und flache Ausleuchtung. Dabei mag der neonbeleuchtete Verhörraum mit Resopaltisch im deutschen Krimi realistischer sein als die düsteren Pendants in CSI & Co., aber darum geht es nicht. In den USA wird die Ausstattung IMHO viel mehr als Stilmittel begriffen, dessen man sich frei bedient.

    3. Schauspieler. Als Laie ist es schwer, darüber etwas zu sagen. Es scheint jedoch deutliche Unterschiede zwischen der Herangehensweise in den USA und der in D zu geben, Stichwort Method Acting. Die US-Akteure wirken natürlicher und zwangloser. IMHO spielen sie eher SICH SELBST, aber in einer bestimmten Situation oder „Rolle“. Das heisst: Sie versuchen nicht ihre Gestik, Mimik, ihren gesamten Habitus bewusst zu steuern oder zu verändern, sondern fühlen sich in die Rolle ein, der Rest ergibt sich von selbst. Deutsche Darsteller wirken dagegen sehr oft so, als hätten würden sie ganz bestimmte Gesichtsausdrücke oder Gestiken abrufen – aber ohne, dass sie wirklich emotional in der Rolle drinstecken.

    Gefällt 3 Personen

    1. Ma-Go Filmtipps sagt:

      Wow. Da wollte ich gerade einen Kommentar tippen und dann gibt es eigentlich gar nichts mehr hinzuzufügen. Super! 🙂

      Gefällt 1 Person

    2. JOHN sagt:

      Vielen Dank für deinen ausführlichen und schönen Kommentar! Die drei von dir angesprochenen Aspekte empfinde ich auch als die großen Störelelemente. Du hast das ganze aber noch um einiges besser auf den Punkt gebracht.

      Like

  5. BOB sagt:

    Ich schließe mich den genannten Gründen und Meinungen an und ergänze die Liste lohnenswerter Filme um KEIN PARDON von und mit Hape Kerkeling.

    Gefällt 1 Person

  6. Ich möchte mich definitiv Filmschrott anschließen, „Ein Tick anders“ war auf jeden Fall eine farbenfrohe Abwechslung im deutschen Grau. Ich habe auch generell ein Problem mit „typisch deutschen“ Filmen. Aber Detlev Buck mag ich ganz gern. „Wir können auch anders“ hab ich oft in der Kindheit gesehen, hat aber auch dieses Jahr beim erneuten Schauen funktioniert. „Das finstere Tal“ und „Das weiße Band“ gehen auch. „Schuh des Manitu“ mag ich auch, muss ich gestehen, hängt aber wahrscheinlich auch eher mit der Präsenz in der Kindheit zusammen.
    Ansonsten…“Das Boot“ wurde schon genannt, „Die Feuerzangenbowle“ mag ich auch immer noch, „Almanya“ war toll, „Du bist nicht allein“ hat mich sehr berührt, „Gegen die Wand “ auch, interessant ist auch „Abschied von gestern“ und „Peterchens Mondfahrt “ war einer meiner Lieblingszeichentrickfilme!

    Hier noch ein paar Dokus, die ich mochte:

    „Wenn einer von uns stirbt, geh ich nach Paris“
    „Zuletzt befreit mich doch der Tod“
    „24h Berlin – Ein Tag im Leben“
    „Und wir sind nicht die Einzigen“
    „Vulva 3.0“

    Und nun das wichtigste: Das einzige Genre, wo ich Kreativität und Leidenschaft bei deutschen Regisseuren spüre ist der Kinderfilm. Ich liebe liebe liebe Bibi und Tina 2 und 3 und finde es sehr beruhigend, dass im 4. Teil den Kindern (und mir) auch die Flüchtlingsthematik filmisch aufgearbeitet wird. *lach*
    Wann machen wir also den Podcast zu den Bibi und Tina Filmen?^^

    Gefällt 2 Personen

    1. Staffmann sagt:

      Das wäre wirklich eine starke Idee. Wir nehmen uns dabei auf, wie wir die Teile nacheinander gucken! Dann erlebt man live unsere Reaktionen und du erklärst uns alles, wenn wir nicht verstehen 😉

      Like

      1. Ahaha, das schöne ist, die Filme steigern sich. Der erste ist thematisch okay, aber der zweite ist schon genial wegen Olli Schulz als Bösewicht. Also ich bin bereit, Leute. *lach*
        Und soviel zu erklären gibt es da nicht, die messages sind nicht sonderlich subtil. 😄

        Gefällt 2 Personen

      2. Staffmann sagt:

        Ach stimmt, Olli Schulz ist da ja drin! Okay bin dabei 😀

        Gefällt 1 Person

  7. derfilmaffe sagt:

    Ein schwermütiges Thema, dass hier eröffnet wurde. Doch ist der deutsche Film wirklich schlechter? Nö, er ist nur komplett anders und vor allem im hohen Maße geprägt durch die Filmakademien, die Filmfördergesellschaften und den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten. Und diese Kombination macht ihn oft verkopft, zu uneingängig und durchaus auch melodramatisch. Der vorgegebene Anspruch ist also immer sehr hoch korrespondiert jedoch mit den recht geringen Geldmitteln, die im Durchschnitt für eine Produktion ausgegeben werden bzw. ausgegeben werden können.

    Die Filme, die dann bei der Zielgruppe „Mainstream“ ankommen, sind ausgerechnet Komödien (von Til Schweiger, Bully, Schweighöfer und Co.). Diese erhalten auch ein hohes Budget, erscheinen in den Kinos und werden so zu den Vorzeigefilmen aus Deutschland. Klaro: Sie kommen ja auch bei eben jener Zielgruppe an – so platt sie auch sin.
    Das widerum ist auch sehr schade, denn manche Idee, die leider mehr schlecht als recht und eben viel zu verkopft als Fernsehfilm abgespult wird, verliert dadurch ihre Chance, als großer Film in die Geschichte einzugehen.

    Anderherum sind viele Fernsehfilme auch noch belanglose Schnuzeln und kurzweilige Komödien, in denen sogar die großen Kinostars in Deutschland auftreten müssen, weil sie sonst selbst nicht“über die Runden“ kommen würden (das war jetzt natürlich sehr vereinfacht ausgedrückt). Die deutsche Filmlandschaft kränkt also an sich selbst, indem sie an der Masse vorbeiproduziert und sich anderherum im eigenen belanglosen Einheitsbrei verliert.

    Dennoch ist der deutsche Film keineswegs schlecht, sondern hat sich, was wiederum gut ist, seinen eigenen Ton erhalten. Viele andere Filmnationen versuchen krampfhaft US-Filmstile zu kopieren. Der deutsche Film bleibt hingegen, gegen alle Kritik aus dem eigenen Land, sich selbst treu und setzt nicht auf Optik und Epos, sondern auf Inhalt, Anspruch und Kunst – eine sehr elitäre Richtung, die naütrlich viele Otto-Normal-Konsumenten (mich eingeschlossen) oft abstreckt. Aber im Sinne des Films ist sie auch die richtige Richtung. So produziert Deutschland jedes Jahre wahre Schätze…man muss sie nur finden.

    Darüber hinaus spielt die deutsche Filmbranche schon ganz oben mit. Dutzende US-Großproduktionen werden pro Jahr unter anderen auch in Deutschland produziert und gedreht. Es ist kein Zufall, dass sich James Bond und Co in den neusten Filmen auch immer in Deutschland aufhalten. Der Drehort ist bewusst gewählt, denn die deutsche Filmbranche bietet ideale Bedingungen (gut ausgebildete Fachkräfte und modernstes Equitment), um einen Film zu drehen. Deutschland kann also „gute Filme“ (in unserem Sinne). Man lässt sie nur selten. 😉

    Gefällt 2 Personen

  8. mumi68 sagt:

    Interessanter Beitrag. Habe mir diese Frage auch oft genug gestellt und kann dir zustimmen. Erwähnenswert wäre noch der Film CLOUD ATLAS. Meiner Meinung nach die beste Co-Production 😉

    Gefällt 1 Person

  9. ohmyalexblog sagt:

    Ich hab das Gefühl, dass es zwei Arten von deutschen Filmen gibt. Entweder sind sie sehr „alternativ“ oder „künstlerisch“ gedreht und wirken meistens kühl oder düster und gehören dann in die Arthaus Kollektion. Oder es sind eben Filme für die breite Masse, wie die ganzen Till Schweiger und Matthias Schweighöfer Filme. Dann gibt es noch den Tatort, meiner Meinung nach eine Reihe die genau dazwischen liegt.
    SEX & CRIME ist übrigens ein sehr empfehlenswerter deutscher Film, den ich erst vor kurzem auf dem Festival des deutschen Films in Ludwigshafen gesehen habe.

    Gefällt 3 Personen

  10. Stepnwolf sagt:

    Der deutsche Film ist anders. Das war er aber schon immer. Ob in der Weimarer Republik, in der Nachkriegszeit, dann im geteilten Deutschland: mit DEFA-Filmen, die so wundervolle Werke wie „Sieben Sommersprossen“ oder „Die Legende von Paul und Paula“ hervorbrachten und dem Beginn des Neuen Deutschen Films (Stichwort ‚Oberhausener Manifest‘) und dessen Protagonisten, allen voran Fassbinder, Herzog, Schlöndorff, von Trotta. Da entstanden einzigartige Werke, die auch viele internationale Filmemacher beeinflussten. Natürlich ist dies meist eher Arthaus, aber für die Mainstream Blockbuster haben wir doch das amerikanische Hollywoodkino.

    Ich persönlich mag vor allem auch die deutschen Coming of Age Filme und hier, altersbedingt (weil intellektuell aufnahmefähig ;)) insbesondere den neuen Neuen Deutschen Film, entstanden nach der Wiedervereinigung: Regisseure wie Petzold, Tykwer, Dresen, Akin oder auch Schipper. Schauspieler wie Bleibtreu, Vogel, Schilling, Schüttler, Hummer, Hoss. Und das sind nur die großen Namen.

    Gute deutsche Filme? Ich fange lieber erst gar nicht an, aufzuzählen. Nimm einfach die obigen Namen und such dir daraus ein paar Filme. Du wirst nicht enttäuscht.

    Gefällt 1 Person

  11. hummingbird sagt:

    Als ich im Mai über meinen Kinobesuch bei „Grüße aus Fukushima“ (https://wordpress.com/stats/day/umblaetternd.wordpress.com) geschrieben habe, bin ich unweigerlich ebenfalls über dieses Thema gestolpert.
    Die deutsche Filmlandschaft ist verpönt. Woran es liegen könnte, wurde schon von einigen Stimmen hier gut erläutert. Wobei ich mich frage, ob die strikte Einteilung und Zuteilung zu den Genres nicht manchmal etwas grob ist und sich nur an der Oberfläche mit den Filmen befasst.
    Mir fällt es nämlich schwer, die ganzen Titel, die mir auf Anhieb durch den Kopf schießen, zuzuordnen. Oder ein genaues Wertesystem zu vergeben, ohne mich dabei einen ganzen Roman schreiben zu wollen.
    Wie dem auch sei, ich möchte natürlich dennoch einige (unkommentierte) Empfehlungen loswerden.
    „Das Experiment“ und „Das Leben der Anderen“ wurden ja schon genannt.
    Außerdem empfehle ich eben „Grüße aus Fukushima“ und „Kirschblüten – Hanami“ (beide von Dörrie), wobei die beiden vermutlich unter die melodramatischen Schmonzetten eingeordnet werden könnten.
    Bei den Komödien haben mir vor allem „Wer früher stirbt ist länger tot“ (Achtung: bayrischer Dialekt, aber unbedingt sehenswert, wenn man gewillt ist, sich den Dialekt anzutun) und ja, „Friendship!“ mit Schweighöfer gefallen.
    Um nur ein paar zu nennen. Man könnte sich durchaus in einer Liste mit guten deutschen Filmen verlieren.
    Auch wenn sie anders sind als z.B. US-Filme. Aber Abwechslung schadet ja nicht.

    Gefällt 1 Person

  12. filmlichter sagt:

    Tja, vor der Frage des Beitrags stand ich auch schon häufiger, musste für mich dann aber immer feststellen, dass ich eigentlich doch eine ganze Reihe deutscher Filme mag. Es ist wohl am ehesten der Mainstream, den ich nicht so verknusen kann.
    Andere Kommentatoren haben ja schon gesagt: der deutsche Film ist anders (sprich als der amerikanische). Richtig und soweit auch kein Problem und Geschmackssache. Im Mainstream ist das Problem aber dann doch eher, dass der deutsche Film versucht dem amerikanischen Mainstream nachzuhecheln und das geht halt schief. Nicht nur wegen geringerer Budgets, sondern, weil die Zuschauer inzwischen mehr als genug Filme/Serien gesehen haben um das Original von der „Cargo-Kult“ Imitation abzugrenzen. Warum nun gerade die Schweiger-Rom-Coms trotz allem Erfolge werden müssen weisere Menschen als ich erklären. . .

    Für sehenswerte deutsche Filme ergänze ich mal:

    ‚Nosferatu‘ (1922), ‚Das Cabinet des Dr. Caligari‘ (1920), die erheblichen Einfluss auf Hollywood haben sollten (insbesondere die Universal Monster Reihe)

    Fast alle Kollaborationen zwischen Werner Herzog und Klaus Kinski.

    Und wenn es ganz aktuell werden soll, auf jeden Fall ‚Victoria’von Sebastian Schipper, der in einer einzigen 140minütigen Aufnahme gedreht wurde und dieses Gimmick sinnvoll zu nutzen weiß. Für mich absolut unverständlich, wie der Film nicht eines der Aushängeschilder des deutschen Films geworden ist.

    Und wenn wir von deutschsprachigem, statt von Film aus Deutschland sprechen muss ich natürlich einen meiner Lieblingsfilme erwähnen: ‚Hotel‘ (2004) von Jessica Hausner. Ein Film von einer Filmemacherin, die definitiv Kubrick und Lynch gesehen hat aber doch etwas durch und durch österreichisches daraus schafft.

    Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar