2013 kam ein Film ins Kino, den wohl so richtig niemand auf der Liste hatte. Doch „Die Unfassbaren – Now You See me“ konnte mit einem bärenstarken Cast, einer relativ cleveren Story und tollen Effekten den Zuschauer in seinen Bann ziehen und hat sich damit viel Lob verdient. Durch den großen Erfolg war es dann auch keine Überraschung, dass man schnell eine Fortsetzung geplant hatte, die dieses Jahr ins Kino gekommen ist. Da mich der erste Teil damals durchaus überzeugen konnte, habe ich mich auch auf den zweiten Teil gefreut und was ich bei dem Film im Kino erlebt habe, das lest Ihr nun in meiner Kritik zu Die Unfassbaren 2.
Handlung
Es ist ein Jahr her, seit die „Vier Reiter“ das FBI überlistet und die Herzen der Zuschauer mit ihrer magischen Vorstellung à la Robin Hood im Sturm erobert haben. Für die Zauberer J. Daniel Atlas, Merritt McKinney, Jack Wilder und Neuzugang Lula geht es nun erneut auf die Bühne. Mit einem noch spektakuläreren Trick wollen sie die fragwürdigen Praktiken eines Technik-Magnaten aufdecken. Hinter dem Coup steckt Walter Mabry. Das technisch versierte Wunderkind spielt jedoch ein doppeltes Spiel und will im Auftrag seines Vaters Arthur Tressler, der mit den „Vier Reitern“ noch eine Rechnung offen hat, die Show sabotieren: Der spektakulärste Raubüberfall der Geschichte soll nicht nur den Ruf der Magier, sondern auch ihre Leben zerstören. (Filmstarts)
Kritik
Auch wenn ich den ersten Teil mochte, so hatte ich doch auch meine Kritikpunkte an dem Magierfilm. So ist mein größter die Tatsache, dass es ab einem gewissen Punkt klar wird, dass nicht nur Magiertricks hinter den Täuschungen stecken. Vielmehr kommt dann eine übernatürliche Note in den Film, die zwar berechtigt ist, aber dem Ganzen doch irgendwie den Reiz nimmt. Wenn alles möglich ist, dann muss man auch gar nicht erst mitraten, was nun die große Auflösung ist. Hat man dieses Wissen aus dem ersten Teil im Kopf, kann man sich in Die Unfassbaren 2 aber auch auf mehr einlassen. Umso überraschender ist es dann, dass man nun mehr auf handliche Tricks und Täuschungen zurückgreift, an die man sofort denkt. Das war dann doch etwas enttäuschend, vor allem, wenn dann wieder die übernatürliche Note ins Spiel kommt.
Damit kommen wir dann auch zur größten Schwäche des zweiten Teils: Er ist von vorne bis hinten absolut vorhersehbar. Nicht nur, dass der große Twist auf dem ersten Bild zum Film schon verraten wurde, auch die restliche Handlung bietet keine besonders kreativen Ideen. Vielmehr versucht man den ersten Teil zu untergraben, was man aber nicht mit einer besseren Idee schafft. Das ist dann sehr schade, weil man eigentlich über knapp zwei Stunden durchaus unterhalten wird. Die Action ist gut inszeniert, die Kulissen sind imposant und die generelle Stimmung ist erfrischend locker. Das verdankt der Film aber auch den tollen Darstellern, die wieder schönen Zuwachs bekommen haben.
Aus dem ersten Teil sind uns zum Glück Woody Harrelson, Jesse Eisenberg, Dave Franco, Morgan Freeman und Mark Ruffalo erhalten geblieben, die ihre Rollen gekonnt und routiniert spielen. Besonders Harrelson und Franco nimmt man ihre sympathischen Figuren ab, sie bringen auch etwas mehr Schwung in den Film. Zudem hat der zweite Teil mit Lizzy Caplan und vor allem Daniel Radcliffe mindestens gleichwertige Zugänge erhalten. Beide heben sich noch einmal von den anderen Figuren ab, wobei natürlich automatisch etwas Komik aufkommt, wenn ausgerechnet Radcliffe den Magiern erklären will, dass Technik besser als Zauberei ist. Genau diese kleinen Witze und Sprüche machen den Film dann auch noch so unterhaltsam, dass man über die Schwächen hinwegsehen kann.
Die Schwächen sind aber leider vorhanden. So gibt es neben den oben genannten fehlenden Ideen auch noch Logiklöcher aufkommen, die man sich kaum erklären kann. Immer wieder fragt man sich, was aus der einen oder anderen angesprochenen Handlung geworden ist. Natürlich kann man sich bei einem Film über Täuschung und Magie schnell mal selbst darin verlieren, aber die Fehler, die hier geschehen, sind eigentlich nicht nachvollziehbar. Besonders das Finale setzt dem Ganzen dann die Krone auf und führt alles bereits Geschehene ad absurdum.
Aber ich will an dieser Stelle auch nicht zu viel meckern. Wie schon erwähnt, kann der Film ja unterhalten und hat dann auch im Optischen, wenn schon nicht im Erzählerischen, die ein oder andere nette Idee. Wenn Eisenberg dann den Regen in London nach oben fliegen lässt und immer wieder neue Möglichkeiten der Hypnose vorgestellt werden, dann merkt man dem Film durchaus sein Potential an. Umso erfreulicher ist es dann, dass höchstwahrscheinlich noch ein dritter Film kommen wird. Schafft man es dort, sich wieder mehr auf eine durchdachtere Handlung zu konzentrieren, dann kann man sich auf diese Fortsetzung auf jeden Fall freuen.
Fazit
Die Unfassbaren 2 kann dem Vergleich zu seinem Vorgänger leider nicht standhalten. Zu durchschaubar und zu sehr von Logiklöchern zerfressen kommt da die Handlung her. Allerdings schaffen es die tollen Darsteller und auch die überzeugende Inszenierung immer wieder, den Zuschauer zu unterhalten. In diesem Sinne kann man den Film ohne Frage weiterempfehlen, die große Zaubershow sollte man allerdings nicht erwarten.
Cast
- Regisseur: John M. Chu
- Drehbuch: Ed Solomon
Hauptdarsteller
Darsteller | Rolle |
---|---|
Jesse Eisenberg | J. Daniel Atlas |
Mark Ruffalo | Dylan Rhodes |
Woody Harrelson | Merritt McKinney |
Dave Franco | Jack Wilder |
Daniel Radcliffe | Walter Mabry |
Lizzy Caplan | Lula |
Nebendarsteller
- Jay Chou
- Sanaa Lathan
- Michael Caine
- Morgan Freeman
- David Warshofsky
- Tsai Chin
Weitere Meinungen
- Antje Wessels (Kritik)
- Antje Wessels (Vorschau) – 4/5
- Arthur A. (Filmfutter) – 3,5/5
- Bette Davis – 6/10
- DasDingAufDerSchwelle – 6/10
- Dennis Lebski (Filmspleen)
- Dominik (Filmherum) – 2,5/5
- Franziska-T (Filmkompass) – 5/6
- Julian Dax (Kinogucker)
- Ma-Go Filmtipps
- Peeweeski (Popkulturelle Differenzen)
- Reumeier (reumeiers dies und das)
- Shalima Moon – 7/10
- Thomas (Der Plapperblog) – 3/5
- Victor (Inglourious Filmgeeks) – 4/10
- Wulf Bengsch (Medienjournal) – 7/10
- Schnitt: 6,5/10
Die Filme der „Unfassbaren“
- Die Unfassbaren (2013)
- Die Unfassbaren 2 (2016)
Die Filme von Jon M. Chu
- Step Up to the Streets (2008)
- The LXD: The Uprising Begins (2010)
- Step Up 3D (2010)
- The LXD: The Secrets of the Ra (2011)
- Justin Bieber: Never Say Never (2011)
- G.I. Joe – Die Abrechnung (2013)
- Jem and the Holograms (2015)
- Die Unfassbaren 2 (2016)
Also Lizzy Caplan hat einfach nur genervt finde ich…selten sowas aufgesetztes und gekünsteltes gesehen.
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