Beinahe zeitgleich mit der vielgelobten, neuen Netflix-Serienproduktion „Dirk Gentley’s holistische Detektei“ (Co-produziert mit BBC America) erschien mit Fremd in der Welt direkt eine weitere filmische Produktion, in der Elijah Wood eine der Hauptrollen spielt. An seiner Seite Melanie Lynskey, die ich zuvor tatsächlich nur aus ihrer Rolle als Nachbarin Rose in der US-Sitcom Two and a half Men kannte. Die Kombination klang spannend und da es sich um einen Film mit normaler Spielfilmlänge handelt, hatte ich nicht wie bei einigen Serien die anfängliche Hürde, mich nun auf eine komplette Staffel einzulassen. Auch bei „Dirk Gentley’s holistische Detektei“ hänge ich seit zwei Wochen bei Folge 3, Asche auf mein Haupt, ich werde die restlichen Folgen alsbald nachholen. Zurück zu Fremd in der Welt – Originaltitel: „I don’t feel at home in this world anymore“. Hier bin ich mit dem deutschen Titel einverstanden, da man nah am Original geblieben ist, was bei sehr vielen Filmen nicht der Fall ist – ein Kapitel für sich. An dieser Stelle folgen also meine Eindrücke zu diesem doch ungewöhnlichen Film. Side-Fact: Netflix stellt sein 5 Sterne-Bewertungssystem um. In Zukunft gibt es nur noch: Daumen hoch oder Daumen runter.
Handlung
Ein trister Alltag, umgeben von Menschen, die sie nicht leiden kann, macht das Leben für Krankenschwester Roth Kimke immer unerträglicher. Warum sind bloß alle anderen so rücksichtslose Monster? Als dann zum krönenden Abschluss eines eh schon beschissenen Tages Roth feststellen muss, dass bei ihr eingebrochen und ihr Laptop sowie das Silberbesteck ihrer Oma geklaut wurden, und sich dann auch noch von der Polizei anhören muss, dass sie wohl lieber darauf Acht geben solle, dass Ihre Eingangstür auch immer abgeschlossen ist, platzt Roth der Kragen. Gefühlt von allen im Stich gelassen begibt sie sich also auf eigene Faust auf die Jagd nach den Dieben ihrer Sachen, was zu einer Reihe sehr unerwarteter, skurriler und auch gefährlicher Ereignisse führt. Unterstützung und einen guten Freund findet sie auf dieser Mission ganz unterwartet in ihrem auch teils misanthropischen Nachbarn Toby, der sich unglaublich darüber freut, auf Böse Buben Jagd zu gehen und endlich mal seine Nunchakus und Wurfsterne zum Einsatz zu bringen.
Kritik
„Fremd in der Welt“ hat mich mit seinen sympatischen Hauptcharakteren überzeugt. Zwar agieren sie in den meisten Fällen nicht so, wie man wohl selbst handeln würde, dafür aber aus einem mehr als nachvollziehbaren Antrieb heraus. Die Widersacher sind wirklich unangenehme Gesellen, durch eine teils starke Überzeichnung der Charaktere und auch einigen Slapstick-Elementen nimmt sich der Film aber an keiner Stelle zu ernst und findet so einen gelungenen Mittelweg zwischen Spannung und einfacher Unterhaltung. Es macht einfach Freude, Roth und Tony auf ihrer Jagd nach Gerechtigkeit und pragmatischem Vorgehen in immer schlimmere Situationen stolpern zu sehen, die aber trotz einiger Tote und Verfolgungsjagden nie einer gewissen Komik entbehren. Gleichzeitig spielen alle Charaktere ihre Rollen aber sehr überzeugend und der Film weist an keiner Stelle die Schwächen in Dialogen auf, die sich in vielen Komödien für die breite Masse finden lassen. Darüber hinaus gibt es eine zwar skurrile, aber dennoch schlüssige und wohldurchdachte Handlung, die es zulässt, auch Komik abseits von Dialogen stattfinden zu lassen.
Fazit zu Fremd in der Welt
Diese Kritik fällt recht kurz aus, da der Film trotz stetigem Handlungsfortschritt und Charakterentwicklung nie aus seiner schon in der ersten paar Minuten erkennbaren Stimmung und seinem Stil ausbricht. Wer also einem recht ungewöhlichen und sehr sympathischen Film, der vermutlich nicht viel Geld gekostet hat, eine Chance geben möchte, der ist meiner Meinung nach mit „fremd in der Welt“ äußerst gut beraten.
Weitere Meinungen
- MrFlouzy (The Popcornguys)
Ich mah Elijah Wood am liebsten in solchen Rollen, passen gut zu ihm
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