Baymax – Kritik

Generell versuchen wir ja immer, auf unserem Blog über aktuelle Filme zu schreiben, nur manchmal funktioniert das eben nicht so gut. So gibt es im Kino zwar gerade mit „Ghost in the Shell“, „Life“ oder auch „Die Schöne und das Biest“ genügend Filme zu sehen, die es theoretisch wert wären, nur leider ist die Zeit meist zu knapp, um noch ins Lichtspielhaus seines Vertrauens zu fahren. Deshalb schreibe ich heute mal über einen Film, den ich damals verpasst habe, der mich jedoch schon eine ganze Weile reizt: Baymax. Der Animationsfilm aus dem Hause Disney hatte für mich das Potential, den Charme von Animationsfilmen mit der Action eines Superheldenfilms zu verbinden. Ob er das geschafft hat, erfahrt Ihr heute in meiner Kritik.


Handlung

Baymax ist ein überdimensional großer, aufblasbarer Roboter, der sich rührend um seinen jugendlichen Schützling Hiro Hamada kümmert, der ihn wiederum technisch und ästhetisch pimpt. Schon bald schließen sich der talentierte Tüftler Hiro und sein Pflege-Roboter mit Freunden zum High-Tech-Team Big Hero 6 zusammen. Denn in San Fransokyo gehen mysteriöse Dinge vor sich und die Big-Hero-6-Clique ist gefragt, um die Stadt vor der seltsamen Bedrohung zu retten. (Moviepilot)


Kritik

Wie man als Leser unseres Blogs schon weiß, bin ich sowohl Fan von Animationsfilmen, als auch von Superheldenfilmen á la Marvel. Insofern ist Baymax also die optimale Kombination, vor allem, weil der Film sogar auf einem Marvel-Comic basiert. Und um es relativ kurz zu machen: Der Film war alles, was ich mir erhofft hatte. Es gibt extrem eindrucksvolle Actionszenen, die typischen Lacher auch für das jüngere Publikum und sogar eine berührende Geschichte, die man in den sonstigen Filmen von Marvel sonst vergeblich sucht. Insofern sollte also jeder mit dem Film seinen Spaß haben, sollte man meinen. In der Realität gibt es aber noch die Probleme, die man auch aus den anderen Genres kennt und die man auch hier ansprechen muss.

Das größte Problem für den Zuschauer ist vermutlich, die Motivation der Figur nachzuempfinden. Denn anstatt die Verfolgung des Bösewichts der Polizei zu überlassen oder einfach nur jemanden Bescheid zu geben, beschließt man, lieber zum Superhelden zu werden. Und auch da ergibt es keinen Sinn, alle Erfindungen für jeden zu nutzen, sondern jedem eine bestimmte Kraft zu geben. An diesem Punkt in der Geschichte war ich doch sehr überrascht, wie einfach es sich die Autoren gemacht haben. Natürlich ist der Film auch an die jüngere Zielgruppe gerichtet, aber es gab schon „Kinderfilme“ die eine wesentlich clevere Prämisse vorgegeben haben.

Dafür führt aber genau diese seltsame Handlung dazu, dass man einen Haufen Superhelden bekommt, die auch noch ziemlich coole Fähigkeiten besitzen. Man reißt sich bei der Kreativität natürlich kein Bein aus, aber besonders der Bösewicht hat mit seinen Kräften sehr viel Potential, was auch sehr schön genutzt wird. Alles in allem bekommt man hier genau das, was man sich von einem Superheldenfilm erhofft, die Kräfte sind einfach nachzuvollziehen und führen zu spannenden und visuell interessanten Actionszenen. Wenn man dafür über die Logikfehler in der Handlung hinwegsehen kann, hat man besonders daran sehr viel Spaß.

Der zweite Kritikpunkt, den man oft bei Animationsfilmen findet, ist der Humor. Dieser ist auch hier eher auf die jüngere Zielgruppe zugeschnitten. Das kann man mögen, muss man allerdings auch nicht. Ich kenne sehr viele, die damit so ihre Probleme haben und mit dem eher einfachen Humor nicht viel anfangen können. Nur leider ist Baymax halt auch ein Film für Kinder und dementsprechend kommt man nicht umhin, für diese Zuschauer auch etwas zu bieten. Ich für meinen Teil kann immer wieder über solche Witze lachen, die offensichtlich und nicht sonderlich clever sind. Insofern habe ich mich daran gar nicht gestört, aber es gibt nun mal auch die Zuschauer, die sich daran reiben.

Abschließend muss ich aber auch noch die Punkte erwähnen, die jeden Zuschauer sicherlich begeistern werden. Das sind zum einen die Figuren, allen voran Hiro und seinen Roboter-Freund, die im Laufe des Films eine berührende Freundschaft zueinander aufbauen. Diese ist besonders dadurch so einfühlsam, weil die Hintergundgeschichte der beiden extrem gut erzählt wird. Der gesamte Prolog ist überraschend lang, bietet dafür aber auch eine kurze Geschichte, die ich so noch nicht in einem Animationsfilm gesehen habe. Selten wurde eine Figur so gut charakterisiert und eingeführt, sodass der Zuschauer den kompletten Film über mitfiebert.


Fazit

Baymax ist nahezu alles, was ich mir erhofft habe und eine schöne Kombination des Superhelden- und Animationsgenres, mit allen Vor- und Nachteilen. Wer sich an einer teils unlogischen Handlung oder dem typischen Kinderhumor reibt, sollte vielleicht einen Bogen um den Film machen. Wenn man wie ich allerdings darüber hinwegsehen kann, wird mit tollen Actionszenen und einer einfühlsamen Geschichte belohnt.

8


Cast

  • Regisseur: Don Hall, Chris Williams
  • Drehbuch: Jordan Roberts, Robert L. Baird, Daniel Gerson

Hauptdarsteller

Sprecher Rolle
 Scott Adsit Baymax
Ryan Potter Hiro
Daniel Henney Tadashi

Nebendarsteller

  • T.J. Miller
  • Jamie Chung
  • Damon Wayans Jr.
  • Genesis Rodriguez
  • James Cromwell
  • Alan Tudyk
  • Maya Rudolph

Weitere Meinungen

  • Schnitt: 8,0/10

8


Die Filme von Don Hall

  • Winnie Puuh (2011)
  • Baymax (2014)
  • Vaiana (2016)

Die Filme von Chris Williams

  • Bolt (2008)
  • Baymax (2014)
  • Vaiana (2016)

5 Kommentare Gib deinen ab

  1. Ich hatte ob der schönen Sätze viel Freude beim lesen dieser Kritik! Danke!

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    1. Staffmann sagt:

      Das freut mich 🙂

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  2. bullion sagt:

    Ich mochte den Film ob seiner gelungenen Mischung auch sehr. Ein wunderbar anderer Animationsfilm 🙂

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  3. filmgeist9 sagt:

    Baymax ist so ein Film für mich, dass er im Kino wunderbar funktionierte, weil noch alles neu war, doch beim zweiten Sehen bzw. das Hinterfragen/ kritisieren des Filmes einige Defizite hat, die den Film nicht schlecht machen, aber halt so verändern, dass ich ihn erst einmal nicht noch einmal sehen will oder brauch.

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    1. Staffmann sagt:

      Ja, der Wiedersehwert ist sicherlich nicht allzu groß, aber zumindest hat man so einmal Spaß 🙂

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