
Eine meiner ersten Kritiken auf diesem Blog war damals die Kritik zu „Zoolander“ mit Ben Stiller und Owen Wilson. Der Kultfilm von 2001 hat dieses Jahr nun seine Fortsetzung bekommen und muss dabei in große Fußstapfen treten. Denn „Zoolander“ hört man oft, wenn man über Komödien spricht. Doch bei meiner Kritik ist der erste Teil nicht gut weggekommen, sodass es doch eigentlich möglich sein muss, den noch zu toppen. Immerhin waren auch die Trailer ziemlich witzig. Doch nicht nur die Figuren im Film, sondern auch die Darsteller scheinen alt geworden zu sein. Ohne zu viel vorweg zu nehmen folgt deshalb nun meine Kritik zu Zoolander 2.
Handlung
Die Welt braucht Derek Zoolander mehr denn je! Denn bereits mehrere Berühmtheiten wurden ermordet. Und alle haben während ihres letzten Atemzugs noch schnell ein Selfie im „Blue Steel“-Look gemacht. Eigentlich hat die Modebranche Derek vergessen und er will auch nichts mehr mit ihr zu tun haben. Er und Hansel haben sich zur Ruhe gesetzt. Doch ohne ihre Hilfe ist die gesamte VIP-Welt in großer Gefahr. Dass auch Modezar Mugatu wieder seine Finger im Spiel zu haben scheint, macht das Ganze nicht einfacher. Die Rettung aus dieser mehr als bedrohlichen Lage erfordert den geballten Intellekt der beiden Ex-Models. Die notwendige Unterstützung bekommen sie dabei von der resoluten Montana Grosso, die immer noch darunter leidet, dass sie wegen ihrer beachtlichen Oberweite als Model nie High Fashion präsentieren durfte, sondern auf Bademoden und Unterwäsche reduziert war. (Amazon)
Kritik
Man muss hier natürlich erwähnen, dass ich kein großer Fan des ersten Teils war. Er hatte seine lustigen Momente und auch eine relativ kreative Handlung, der Humor blieb dabei aber leider teilweise auf der Strecke. Besonders der Blick von Ben Stiller als Derek Zoolander ging mir irgendwann mächtig auf die Nerven. Und auch der zweite Teil kommt nicht ohne den Blick aus, der hier wieder arg strapaziert wird. Doch das ist nicht der einzige Witz des Films, der zu oft genutzt wird. Das größte Problem des Films ist auch gleichzeitig sein eigenes Thema: Die Witze sind alt und können einen nicht mehr vom Hocker reißen. Und für eine Komödie ist das eigentlich schon das Todesurteil.
Sicherlich habe ich auch in diesem Film gelacht, doch zu lang waren immer die Pausen zwischen den Lachern. Die Figuren beschränken sich darauf, einfach dumm zu sein oder grundlos böse. Da ist dann schon der Witz des Films, dass Owen Wilsons Orgie schwanger ist. Das ist beim ersten mal witzig, das war es dann aber auch schon. Den Witz hätte man nicht zehnmal wiederholen müssen. Zoolander dagegen zieht den ganzen Humor nur aus seiner eigenen Dummheit, die ab der Hälfte des Films auch nur noch nervt. Diese Liste kann ich fast ewig weiterführen, man hat einfach einfach schon alles gesehen, Witze wiederholen sich oder sind schlichtweg geklaut.
Dennoch bietet „Zoolander 2“ auch sehenswerte Szenen. Wenn es eins gibt, wofür ich den FIlm loben muss, dann sind es die Gastauftritte von Stars aus allen Bereichen der Öffentlichkeit. Dazu gehören nicht nur die grandiosen Rollen von Benedict Cumberbatch und Kristen Wiig, sondern auch die Cameos von Katy Perry, Kiefer Sutherland oder Sting, um nur einige zu nennen. Solange die Figuren nur kurz zu sehen sind und für den Witz da sind, funktioniert das prächtig. Sting hätte allerdings auch wieder schneller gehen können, denn je länger er bleibt, desto mehr reiht er sich in den Schwachsinn ein. Dafür ist aber Justin Biebers Auftritt großartig, hier beweist er Eigenhumor und auch gewisses komödiantisches Talent.
Zum Abschluss muss ich noch etwas zur Handlung sagen, die ist nämlich eine mittelschwere Frechheit. Der erste Teil hat es ja wenigstens versucht, eine nachvollziehbare Handlung zu stricken. Aber hier möchte man nur die „Witze“ irgendwie aneinander reihen, sodass man es auch Film nennen darf. Einziger Vorteil der Handlung ist es, dass man Will Ferrell wieder in den Film bekommt. Sein Auftritt ist nämlich auch sehenswert. Aber das alles täuscht nicht darüber hinweg, dass hier nicht der künstlerische Aspekt, sondern ganz klar das Geld den Ausschlag für die Verfilmung gegeben hat.
Fazit
Ganz so schlimm, wie meine Kritik es hat erahnen lassen, ist der Film nicht. Er bietet sicherlich einige gute Szenen, die man aber auch auf Youtube nachholen kann. Ich würde den Film aber weniger als Film bezeichnen, sondern vielmehr als Aneinanderreihung von mehr oder weniger lustigen Szenen, die zufälligerweise Derek Zoolander und Hansel beinhalten. Insofern kann ich Zoolander 2 leider nicht weiterempfehlen, außer man ist ein richtiger Hardcore-Fan des ersten Teils. Alle anderen sollten doch lieber auf die DvD-Veröffentlichung warten.
Cast
- Regisseur: Ben Stiller
- Drehbuch: Justin Theroux, Ben Stiller, Nicholas Stoller, John Hamburg
Hauptdarsteller
Darsteller | Rolle |
---|---|
Ben Stiller | Derek Zoolander |
Owen Wilson | Hansel |
Penélope Cruz | Valentina |
Will Ferrell | Mugatu |
Nebendarsteller
- Christine Taylor
- Kristen Wiig
- Benedict Cumberbatch
- Justin Bieber
- Katy Perry
- Billy Zane
- Kiefer Sutherland
Links
Weitere Meinungen
- Antje Wessels (Vorschau) – 4/5
- Popcornfilme – 5/10
- Friedl von Grimm – 6,5/10
- Schnitt: 5,9/10
Das habe ich mir schon gedacht, dass der Film so geworden ist wie du es hier geschrieben hast. Und ich werde ihn mir erst auf Blu Ray anschauen. Aber die Trailer oder besonders der Teaser waren sehr witzig. Es kann halt nicht immer so sein wie bei Deadpool, dass die besten Gags nicht schon im Trailer verbraten werden.
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Ich weiß nicht genau warum, aber mich macht „Zoolander 2“ verdammt wütend, dabei habe ich ihn gar nicht gesehen. Allein die Tatsache, dass Hollywood nach knapp 300 Jahren die Fortsetzung einer, aus meiner Sicht eher mäßigen, Komödie rauspresst, macht mich irgendwie zornig. Der bloße Gedanke wirkt einfallslos.
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