Die letzten Wochen habe ich ja schon die Kritiken zu den ersten drei Staffeln von Community geschrieben und habe mich darin regelrecht begeistert gezeigt. Für mich war und ist die Serie einfach das beste, was ich jemals in Serienform gesehen habe. Doch ich wurde immer wieder davor gewarnt, dass die vierte Staffel nicht das Niveau halten kann und den Untergang der Serien einleiten würde. So schlimm ist es dann doch nicht gekommen, aber „Community“ kann in der vierten Staffel auch nicht mehr das gewohnte grandiose Niveau halten. Woran das genau liegt, versuche ich in meiner Kritik zu erklären.
Handlung
Zu Beginn ihres grandiosen Abschlussjahres am Greendale Community College sind diese Leute nicht nur eine Lerngruppe, sie sind eine Familie! Sie müssen auch eine sein, wenn sie eine Chance haben wollen, ein Jahr voller Komödien mit allem, angefangen von einer befremdlichen Sci-Fi-Convention, über eine neue deutsche Invasion und ein alptraumhaftes Thanksgiving-Essen, zu einer Geiselnahme an Weihnachten, einer lebensverändernden Vater-Sohn-Wiedervereinigung und sogar einer fantastischen Verwandlung in Puppen, zu überleben! In seiner stürmischen, erfindungsreichen vierten Season erreicht dieser Komödienhit eine unglaublich komische neue Ebene! Fertig für “Pop! Pop!” vor lauter Lachen.
Kritik
Im Gegensatz zu den früheren Staffeln hat sich in der vierten einiges verändert. So wurde der bisherige Showrunner Dan Harmon entlassen, was sich auf jeden Fall auf den Stil der Serie ausgewirkt hat. Ob es auch Einfluss auf die Handlung hatte, kann man nicht sagen, doch auch die ist anders. So schafft man eine unnötige Beziehung zwischen den Figuren, die meiner Meinung nach nicht passt. Ich meine damit die Beziehung zwischen Troy und Britta, die zu keiner Sekunde nachvollziehbar oder auch für die Serie wichtig wäre. Vielmehr ist dies eines der störenden Elemente, die sich in dieser Staffel leider mehren.
Ein anderes Problem ist der Versuch, die tiefere Psyche der Figuren zu ergründen. Was man in den anderen Staffeln schon gut umgesetzt hat, versucht man hier auf die Spitze zu treiben. Ob der Mangel an Ideen der Grund war oder einfach nur die kreative Freiheit, kann man nicht sagen. Aber wirklich interessant wurde auch dies nicht umgesetzt. Dort versucht man einfach nur, ein funktionierendes System an Figuren voranzutreiben, ohne einen nötigen Grund. Das kann zu extrem rührenden und großen Momenten in der Serie führen, oftmals konnte ich damit aber nicht viel anfangen.
Das dritte große Probleme der vierten Staffel von „Community“ ist aber das teilweise Fehlen von Chevy Chase. Ab einem gewissen Punkt in der Handlung ist er oftmals gar nicht zu sehen. Oder er ist zu sehen, agiert jedoch nicht mit den anderen Figuren. Nun ist Chase‘ Rolle ohnehin nicht die beste der Serie gewesen, aber so, wie sie die scheinbaren Probleme mit ihm gelöst haben, ist es einfach suboptimal. Dann hätte man ihn vielleicht ganz aus der Serie schreiben sollen, was sie ja auch ab der fünften Staffel getan haben.
Doch all diese Probleme führen für mich nicht zu einer schlechten Serie. Auch die vierte Staffel ist noch immer toll und weitaus besser als viele andere Serien, die es im Fernsehen zu sehen gibt. Denn der Humor funktioniert immer noch. Die Figuren und die popkulturellen Zitate versprechen noch immer tollen Humor und spannende Handlungsverläufe. Dies habe ich aber auch schon in den vorigen Kritiken beschrieben. Hier wollte ich nur auf die aufkommenden Schwächen eingehen, die meiner Meinung nach noch immer sehr viel kleiner als die Stärken sind.
Fazit
Die vierte Staffel Community ist das große Desaster geworden, was ich vorher erwartet habe. Vielmehr mischen sich nun mit den bekannten Stärken im Humor und in den Figuren auch immer mehr Schwächen, die den Gesamteindruck schmählern. Fokussierung auf die Figuren und etwas weniger Experimentierfreude hätte hier der Staffel besser getan. So hätte man sich unnötige Handlungen und nicht funktionierende Tiefgründigkeit gespart. Das ist schade, macht für mich „Community“ aber noch lange nicht zu einer schlechten Serie.
Cast
Darsteller | Rolle |
---|---|
Joel McHale | Jeff Winger |
Gillian Jacobs | Britta Perry |
Danny Pudi | Abed Nadir |
Yvette Nicole Brown | Shirley Bennett |
Alison Brie | Annie Edison |
Donald Glover | Troy Barnes |
Chevy Chase | Pierce Hawthorne |
Weitere Meinungen
- Bullion (Moviescape) – 8/10
- Wulf Bengsch (Medienjournal) – 8/10
- Schnitt: 8,0/10
Im ersten Satz des Fazits fehlt ein wichtiges „nicht“… 🙂
Ich fand die vierte Staffel auch schlechter als den Rest, doch fand sie ebenso wie du auf jeden Fall noch gut und sehenswert. Die fünfte wird wieder besser.
LikeLike
Für mich bleiben Staffel 1-3 die absoluten Highlights, danach geht’s bergab. Ich hab zwar alle nachfolgenden Staffel auch noch irgendwie gerne geguckt, aber es war nie wieder das Gleiche. Es fehlten mir dann einfach viel zu viele.
LikeGefällt 1 Person