Kritik: Jumanji – Willkommen im Dschungel

Kritik: Jumanji – Willkommen im Dschungel – Endlich mal ein gelungenes Remake!

Eine der aktuell wohl nervigsten Trends in Hollywood ist der ewige Drang, jeden noch so erfolgreichen Film, wenn er nicht fortsetzbar ist, neu zu verfilmen. Besonders letztes Jahr gab es eine wahre Flut an Remakes, mit teils schwankender Qualität. Um eben jene hatte man im Vorfeld auch große Angst bei der Ankündigung, dass man Jumanji neu verfilmen wollen würde. Gerade die Besetzung, bestehend aus Dwayne Johnson, Jack Black und Kevin Hart hat nicht für Begeisterung gesorgt, schließlich sah man das Erbe von Robin Williams in Gefahr. Nach der Sichtung des Films kann ich aber beruhigt sagen, dass man es geschafft hat, das Konzept des Originalfilms in unsere Zeit zu übertragen.


Handlung

In dem brandneuen Abenteuer JUMANJI: WILLKOMMEN IM DSCHUNGEL mit den Schauspielstars Dwayne Johnson, Jack Black, Kevin Hart und Karen Gillan werden vier ungleiche Teenager in die gefährliche Welt von Jumanji hineingezogen und in Avatare mit einzigartigen Fähigkeiten verwandelt. Dort müssen sie das waghalsigste Abenteuer ihres Lebens bestehen – andernfalls bleiben sie für immer im Spiel gefangen… (Kurzinhalt)


Kritik

Man kann natürlich von Remakes halten, was man möchte. Viele sehen in ihnen die fehlende Kreativität Hollywoods, andere wenige erfreuen sich hingegen an der Tatsache, ihre beliebten Geschichten nochmals erleben zu dürfen. Ich habe generell nichts gegen Remakes, wenn sie allerdings nur dem Zweck dienen, eine bereits verfilmte Geschichte eins zu eins wiederzuerzählen, kann ich auch getrost das Original schauen. Eine andere Geshichte ist es jedoch, wenn man sich zwar den alten Stogg nimmt, diesen dann aber in neuem Gewand auf die Leinwand bringt. So gesehen ist Jumanji – Willkommen im Dschungel auch kein reines Remake, sondern schon fast eine Fortsetzung bzw. Neuinterpretation. Und genau das ist auch der Grund, weshalb der Film sowohl junge Zuschauer, als auch die Kenner des Originals begeistern könnte.

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Für die junge Zielgruppe hat man vorrangig natürlich die Besetzung. Dwayne Johnson und Kevin Hart sind absolute Stars und feiern im Komödiengenre einen Erfolg nach dem anderen. Ihre letzte Zusammenarbeit, „Central Intelligence„, war zwar eine der schlechteren Komödien, jedoch haben sie dort auch nicht zu den Rollen gepasst. Das ist bei Jumanji komplett anders. Sie spielen ihre gewohnten Figuren, Johson den harten Draufgänger und Hart den kleinen, lustigen Kerl. Dazu kommt dann aber auch noch der Twist mit dem Körpertausch, sodass es doch etwas Neues ist. Insgesamt können ohnehin alle Darsteller mit dieser Vorgabe überzeugen, gerade aber die Co-Stars Jack Black als junge Frau im Körper eines älteren Mannes und Karen Gillan als taffe Abenteurerin.

Eine weitere gute Entscheidung der Neuverfilung war es aber auch, gerade nicht wieder Jumanji als Brettspiel darzustellen. Die Umwandlung in ein Videospiel und das daraus resultierende Genre des Abenteuerfilms sind ein passender Kontrast zum Original. Auch schafft man es, eine gewisse Videospielästhetik in den Film zu übertragen.  Gerade, weil alle nach den Regeln eines Videospiels agieren müssen, ergeben sich weitere witzige Situationen, die sich zu einem stimmigen Gesamtbild zusammensetzen.

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Natürlich kommt in einem modernen Film aber auch die Action nicht zu kurz. Wie schon bei den anderen Remakes „Baywatch“ oder auch „21 Jump Street“ wechseln sich witzige und actionreiche Szenen in schöner regelmäßigkeit ab. Während andere Filme jedoch daran scheitern, diese Abwechslung aufeinander abzustimmen, scheint man hier eine schöne Mischung gefunden zu haben. Der Film ist kurzweilig und unterhaltsam, ohne dabei allzu sehr ins alberne abzudriften. Sowohl Figuren, als auch die gesamte Geschichte verfällt nicht zu einer Parodie, sondern ist in der Tat eine schöne Hommage an das Original.

Das ganze Lob soll aber nicht heißen, dass Jumanji frei von Fehlern sein soll. Vielmehr bin ich nu überrascht, wie gut mir der Film doch gefallen hat, ein Meisterwerk ist es aber bei Weitem nicht. Viele Witze zünden auch mal nicht und die Geschichte hat so viel Gehalt wie eine Episode „The Big Bang Theory“. Aber was soll man hier schon groß kritisieren? Wer auf diese Art Film keine Lust hat, der wird ihn sich auch nicht ansehen und alle anderen werden hier garantiert sehr viel Spaß haben. Besonders, wenn man die Ansprüche eben nicht so hoch ansetzt, kann man locker über die Schwächen hinwegsehen.


Fazit

Jumanji – Willkommen im Dschungel ist eine gelungene Neuinterpretation des Originalfilms, punktet mit gut aufgelegten Darstellern, oftmals witzigen Situationen und unterhaltsamen, wenn auch nicht atemberaubenden, Actionsequenzen. Erwartet man hier kein seriöses Drama, dann kann man sicherlich über die langweilige Story oder manche nicht zündende Gags hinwegsehen. Schafft man dies, hat man hier eine unterhaltsame Actionkomödie der besseren Art.

7


Cast

  • Regisseur: Jake Kasdan
  • Drehbuch: Chris McKenna, Erik Sommers, Scott Rosenberg und Jeff Pinkner

Hauptdarsteller

Darsteller Rolle
 Dwayne Johnson Dr. Smolder Bravestone
Kevin Hart Franklin (Mouse) Finbar
Jack Black Professor Sheldon „Shelly“ Oberon
Karen Gillan Ruby Roundhouse

Nebendarsteller

  • Rhys Darby
  • Bobby Cannavale
  • Nick Jonas
  • Alex Wolff
  • Ser’Darius Blain
  • Madison Iseman
  • Morgan Turner

Weitere Meinungen

 

  • Schnitt: 7,4/10

7


Die Filme von Jake Kasdan

  • Zero Effect (1998)
  • Nix wie raus aus Orange County (2002)
  • The TV Set (2006)
  • Walk Hard (2007)
  • Bad Teacher (2011)
  • Sex Tape (2014)
  • Jumanji: Willkommen im Dschungel (2017)

Die „Jumanji“-Reihe

  • Jumanji (1995)
  • Jumanji: Willkommen im Dschungel (2017)

Bildrechte: © 2017 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

6 Kommentare Gib deinen ab

  1. Danke für’s Verlinken. Wir sind uns bei diesem Film wirklich einig. Ich war auch sehr überrascht, dass der Film irgendwie ganz gut funktioniert hat.

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  2. War am Anfang sehr skeptisch, aber dann war der Film sehr gut… geht ja mit Remakes….

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  3. Lara sagt:

    Also wie du es schon gesagt hast, fand ich den Film auch gut. Zudem hatte er einige lustige Szenen drinnen und er war nicht zu schlimm.

    Gefällt 1 Person

  4. Hey!
    Ich habe bisher recht wenige Meinungen zu dem Film gelesen, dafür waren sie aber überwiegend negativ.
    Du hast mich überzeugt, dem Film eine Chance zu geben, werde mir die DVD kaufen 🙂

    Liebe Grüße,
    Nicci

    Gefällt 1 Person

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