Kritik: …und täglich grüßt das Murmeltier

Den meisten wird es ja vermutlich schon aufgefallen sein: Bald ist Weihnachten und das bedeutet auch, dass man freiwillig oder nicht Weihnachtsfilme gucken muss. Ich habe mich freiwillig dazu entschlossen, einen klassischen Weihnachtsfilm zu schauen, nämlich …und täglich grüßt das Murmeltier von Harold Ramis und mit Bill Murray. Ich habe schon viel von dem Film gehört und auch nur Gutes, immerhin ist es einer der bekanntesten Filme mit Murray und da dachte ich mir, es wäre doch eine schöne Gelegenheit, ihn endlich mal nachzuholen. Und das habe ich nicht bereut, woran vor Allem die Handlung einen großen Anteil hat.


Handlung

Der Nachrichtensprecher Phil (Murray) ist ein typisches Arschloch. Er ist arrogant, gemein und behandelt alle anderen Menschen wie eine Klasse unter ihm. Selbst sein Kameramann Larry (Chris Elliott) und die Produzentin Rita (Andie MacDowell) , die sonst zu jedem nett ist, sind vor Phils Kommentaren nicht geschützt. Nun sollen die drei einen Bericht über ein Murmeltier drehen, welches den Bürgern einer kleinen Stadt das Winterwetter verrät. Natürlich feiern das alle bis auf Phil. Dieser kann die Feste gar nicht leiden. Das größte Problem jedoch: Er durchlebt denselben Tag immer wieder und trifft so auch jeden Tag auf das gehasste Murmeltier.


Kritik

Wenn ich ein Problem mit dem Film habe, dann ist es einfach die Tatsache, dass man mit der Prämisse so leben muss. Es wird nie erklärt, warum Phil immer am selben Tag aufwacht oder was er tun muss, damit er aus dem Kreislauf ausbrechen kann. Das ist an sich nicht weiter schlimm, aber für die Leute (wie mich), die die ganze Zeit raten und rätseln, was die Lösung ist, ist das doch etwas enttäuschend. Ansonsten kann man der Handlung aber nicht viel vorwerfen. Man kennt dieses Prinzip ja schon zur Genüge und in allen Varianten, aber hier wird es doch auf eine nette Art und Weise präsentiert.

Das ist eigentlich auch die beste Beschreibung für den Film: nett. Murray spielt gewohnt gelangweilt, der Humor ist nicht atemberaubend, aber auch nicht langweilig und die Ideen sind teilweise ganz witzig. Aber wirklich Überraschendes gibt es nicht. Die stärksten Szenen sind die, in denen Phil sein Schicksal akzeptiert und ohne Konsequenzen lebt. Da kann sich der Humor ausleben, der dann völlig abhanden kommt, wenn der Film (relativ ungelenk) eine ernste Richtung einschlägt. So entstehen einzelne Episoden mit unterschiedlichen Stimmungen. Für mich wirkte das dann leider nicht zusammenhängend und eher störend.

Phil: What would you do if you were stuck in one place and every day was exactly the same, and nothing that you did mattered?

Ralph: That about sums it up for me.

So kann ich nur sagen, dass …und täglich grüßt das Murmeltier ein netter Film ist. Ich lag nicht auf dem Boden vor Lachen und wurde emotional nicht wirklich mitgenommen. Aber ich habe mich auch nicht gelangweilt, was ich vorher schon befürchtet habe. Ohne Murray hätte der Film allerdings auch einiges an Charme verloren. So bleibt aber eine Komödie, die meiner Meinung nach nicht wirklich gut gealtert ist, aber heute immer noch anzuschauen ist. Ich würde den Film nur nicht zuerst empfehlen, wenn es um eine Weihnachtskomödien geht.

6


Cast

  • Regisseur: Harold Ramis
  • Drehbuch: Danny Rubin, Harold Ramis

Hauptdarsteller

Darsteller Figur
 Bill Murray Phil
Andie MacDowell Rita

Nebendarsteller

  • Chris Elliott
  • Stephen Tobolowsky
  • Brian Doyle-Murray
  • Marita Geraghty

Weitere Meinungen

  • Donpozuelo (Going to the Movies) – 10/10

 

  • Schnitt: 8,0/10

8


Die Filme von Harold Ramis

  • Caddyshack (1980)
  • Die schrillen Vier auf Achse (1983)
  • Club Paradise (1986)
  • …und täglich grüßt das Murmeltier (1993)
  • Stuart Stupid (1995)
  • Vier lieben dich (1996)
  • Reine Nervensache (1999)
  • Teuflisch (2000)
  • Reine Nervensache 2 (2002)
  • The Ice Harvest (2005)
  • Year One (2009)

5 Kommentare Gib deinen ab

  1. franziska-t sagt:

    Ging mir ähnlich. Allerdings finde ich es schon erstaunlich, dass es der deutsche Filmtitel geschafft hat, zur Floskel zu werden. Wenn von einem Dé­jà-vu die Rede ist, findet man häufig die Formulierung „Und täglich grüßt XYZ.“ Das muss ein Film erstmal schaffen.
    Ich habe diese Formulierung bei meiner Kritik zu THE EDGE OF TOMORROW (https://filmkompass.wordpress.com/2014/06/15/edge-of-tomorrow-3d-2014/) verwendet.

    Gefällt 1 Person

    1. staffmann sagt:

      Ja, das wird auch bei jedem Film immer gesagt. Wenn es um diese Wiederholung einer Zeit geht, wird der der Film immer mit „… und täglich grüßt das Murmeltier“ verglichen. ich bezweifle aber einfach mal, dass es wirklich der erste seiner Art war

      Gefällt 1 Person

      1. franziska-t sagt:

        Nein, der erste Film seiner Art war es nicht: http://www.moviepilot.de/filme/beste/handlung-zeitschleife

        Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar