Als Freund von Animationsfilmen bin ich auch immer wieder offen für jede Art des Genres. Wenn dann noch hinter einem Film der namhafte Konzern Dreamworks steht, bin ich schon mal interessiert. Dennoch habe ich es damals leider nicht geschafft, Kung Fu Panda im Kino zu sehen. Zwar interessiert mich die Machart und auch die Geschichte sah kurzweilig aus, ins Kino hat mich das alles aber nicht unbedingt gelockt. Umso erfreulicher war ich, den Film im Streamingangebot zu finden. Ohne lange zu zögern, startete ich also den Film und habe mich auf den dicken Panda eingelassen, der gerne ein Kung-Fu-Meister werden würde. Ob mich der Film im Endeffekt auch überzeugen konnte, lest Ihr nun in meiner Kritik.
Handlung
Als Nudelsuppen-Lehrling hat Po, der Panda, seinen Beruf längst gefunden. Heimlich träumt der pummelige Bär mit dem respektlosen Mundwerk davon, ein berühmter Kung Fu-Kämpfer zu sein, doch im Grunde ist jedem klar, dass er besser beim Essen fassen und Sprüche klopfen ist als beim Anwenden von raffinierter Kampftechnik. Das Schicksal allerdings hat Großes mit dem wohl größten Faulenzer im alten China vor. Eine Prophezeiung hat Po als “Erwählten” ausgemacht, als einzigen Retter für das Tal des Friedens und als letzte Hoffnung im Kampf gegen den machtgierigen Schneeleoparden Tai Lung. Master Shifu, Lehrer der Besten unter den Besten, und die fünf Kung Fu-Meister Tigerin, Kranich, Gottesanbeterin, Viper und Affe stellen sich der wahrscheinlich größten Herausforderung ihres Lebens: Sie müssen aus einem naschsüchtigen Taugenichts einen furchteinflößenden Krieger machen und in ihm den Helden erwecken, der hoffentlich unter dem schwarzweißen Pelz und den überzähligen Pfunden schlummert. (Moviepilot)
Kritik
Eigentlich hätte ich gedacht, dass Kung Fu Panda nicht viel falsch machen kann, um mir den Film zu vermiesen. Immerhin geht es um Tiere, die Kung Fu ausüben und besonders um einen dicken Panda, der es auch versucht. Da ist doch Spaß vorprogrammiert, sollte man meinen. Im Endeffekt hat es sich als Trugschluss herausgestellt. Zwar sind die Kämpfe und einige Charaktere gut ausgearbeitet, dafür mangelt es aber an anderen Dingen und Stellen gewaltig. Und einer der größten Kritikpunkte ist meiner Meinung nach die Hauptfigur selber.
Auch wenn Jack Black den dicken, auch nicht ganz cleveren Panda toll synchronisiert und ihm so den Hauch eines Charakters verleiht, habe ich dennoch nicht eine Sekunde mit ihm mitgefiebert. Er ist zwar dick und auch ganz witzig, mehr steckt aber auch nicht hinter der Figur. Da ist keine Vielschichtigkeit, die man von Hauptfiguren eigentlich erwarten sollte, auch wenn es sich „nur“ um einen Kinderfilm handelt. Ich jedenfalls habe nicht eine Sekunde mit Po mitgefiebert oder ihn auch nur sympathisch gefunden. Da hat mir die Beziehung von zwei anderen Figuren sehr viel besser gefallen.
Auch wenn der Film „Kung Fu Panda“ heißt, so hätte man sich doch eher auf die Figur des Meisters, gesprochen von Dustin Hoffman, und seines ehemaligen Schülers und jetzigen Schurken (Ian McShane) konzentrieren sollen. Das Verhältnis dieser beiden wird nämlich toll beschrieben und eindrucksvoll erzählt. Da war ich dann doch überrascht, wie sehr mich diese Geschichte in der Geschichte überzeugen konnte. Allerdings bekommt sie viel zu wenig Zeit, weil man sich ja auf die Handlung des dicken, blöden Pandas konzentrieren musste. Da hätte mir ein „Kung Fu Shifu“ wesentlich besser gefallen.
Ein anderer Pluspunkt des Films sind die Kämpfe, die für die zwei Minuten, in denen sie stattfinden, überzeugen können. Eine Ausnahme bleibt dabei der finale Kampf, der ohne Erklärung oder nachvollziehbare Vorgänge so stattfindet, wie er nun einmal stattfindet. Selbst in einer Welt, in der Tiere sprechen können und Kampfsportarten ausüben, war ich dennoch schockiert, wie einfach man es sich am Ende gemacht hat. Da spürt man dann den Unterschied zu anderen Animationsfilmen, die auch für Kinder geeignet sind, allerdings auch was für die Größeren bieten. Das ist das, was mir hier am meisten fehlt. Ist man älter als 13, wird man von der Handlung gelangweilt, zumindest mir ging es so.
Auch sonst macht der Film noch einiges mehr falsch. Die Witze sind nicht gerade clever und auch die Nebenhandlungen kann man vergessen. Dem Film fehlt es einfach an dem Charme eines Pixar-Films. Mir sind die Figuren alle so egal, obwohl sie Potential besitzen. Immerhin sind es Schlangen, Vögel und Gottesanbeterinnen, die Kung Fu machen. Obwohl man da eigentlich nichts schief machen kann, dümpelt der Film so vor sich hin und schafft es nicht, den Zuschauer zu packen. Das ist dann wohl auch das Schlimmste, was man über den Film sagen kann: Im Endeffekt war er mir dann einfach egal.
Fazit
Kung Fu Panda hat mich leider sehr stark enttäuscht. Die erhoffte Komik und die potentiell interessanten Charaktere bleiben leider aus. Spannende Geschichten bekommen zu wenig Raum, der durch die blöde Hauptfigur und uninspirierte Witze gefüllt wird. So ist es eventuell ein netter Kinderfilm, für mich heißt es dann aber wohl, dass die Nachfolger nicht noch einmal eingeschaltet werden.
Cast
- Regisseur: Mark Osborne, John Stevenson
- Drehbuch: Jonathan Aibel, Glenn Berger
Hauptdarsteller
Sprecher | Rolle |
---|---|
Jack Black | Po |
Dustin Hoffman | Shifu |
Angelina Jolie Pitt | Tigress |
Ian McShane | Tai Lung |
Nebendarsteller
- Jackie Chan
- Seth Rogen
- Lucy Liu
- David Cross
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