Kritik: Circle

In letzter Zeit schaue ich eigentlich fast nur Serien auf Netflix. Und hat man erstmal mit einer angefangen, verlangen sie auch immer so viel Zeit. Ich habe dann aber doch mal Zeit gefunden, einen netten Film zu gucken. Jedenfalls habe ich gehofft, er sei nett: Circle heißt der tolle Film. Dabei handelt es sich um einen Science-Fiction-Thriller von Aaron Hann und Mario Miscione, die beide nicht mal einen Wikipedia-Artikel besitzen. Und auch die Darsteller kenne ich eigentlich nicht. Am ehesten könnte man da vielleicht Julie Benz („Dexter“), Carter Jenkins und Michael Nardelli kennen. Alle anderen Darsteller sind absolute No-Name-Darsteller, was jedoch kein Problem ist. Genauso wenig wie die Prämisse.

In einem dunklen Raum schlafen 50 Leute und wachen langsam auf. Jeder steht auf einem leuchtenden Kreis und wenn sie den verlassen, werden sie getötet. Nach den ersten paar Toten merken sie, dass sie abstimmen können, wer sterben soll und wer nicht. So beginnt ein Spiel auf Leben und Tod, bei dem persönliche Ansichten, Diskriminierung, sexuelle Orientierung und andere Belange zur Diskussion werden. Und bald stellen sie fest, dass alles erst vorbei ist, wenn nur noch einer am Leben ist.

Mehr muss man zur Handlung auch nicht sagen. Es wird vollständig auf mehrere Szenerien verzichtet. Die Menschen stehen in dem Raum und reden einfach nur. Sie dürfen sich nicht allzu weit bewegen und nur mit ihren Händen das nächste Todesopfer bestimmen. Wer also nicht darauf steht, anderthalb Stunden lang einem ewig langen Dialog zuzuhören, der ist hier beim völlig falschen Film gelandet.Es gibt keine Action, nur Gerede. Und so muss man den Film in seiner Bewertung auch auf die Dialoge reduzieren.

Die Idee ist wirklich gut, aber auch nicht neu. Bereits die „Zwölf Geschworenen“ haben schon damit gespielt, wie verschiedene Ansichten und Gedanken aufeinandertreffen in einer großen Diskussion. Auch hier geht es um Homosexualität, Rassen oder einfach nur um das Alter der Menschen. Woran macht man fest, wer leben darf und wer nicht? Das geht dann den ganzen Film so, wird allerdings nie langweilig. Es gibt so viele Themen, dass man immer wieder ein neues Thema findet. Durch die vielen Darsteller trifft man auch auf viele verschiedene Meinungen. Das Problem ist jedoch, das vieles einfach zu plump daherkommt. Besonders die Rassendiskussion ist schon so oft geführt worden, dass es nicht überraschen kann.

Mehr kann ich zu dem Film eigentlich nicht schreiben. Dafür, dass man keinen einzigen Darsteller kennt, machen die das wirklich gut. Das große Problem ist einfach die Länge. Wäre der Film eine halbe Stunde kürzer und hätte weniger Menschen gehabt, wäre es ein richtig toller Film geworden. So werden in Circle zu viele Diskussionen geführt, die man schon viel zu oft gehört hat. So ist es immer noch ein guter Film, der aber mehr dahinläuft, anstatt wirklich zu fesseln.

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2 Kommentare Gib deinen ab

  1. Da hab ich mich noch nicht ran getraut, die vorgeschlagene Wertung von Netflix ist sehr tief. Klingt aber doch interessant um mal einen Versuch zu wagen.

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    1. staffmann sagt:

      Ja, es ist auf jeden fall mal was anderes!

      Gefällt 1 Person

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