Nun. Ich habe „Jack Reacher – Kein Weg zurück“ in der Pressevorführung gesehen und einmal mehr bestätigt bekommen, warum ich mir diese Art Actionfilme abseits davon nie aus freien Stücken anschaue. Ich gebe generell fast jedem Genre ab und zu die Chance, mich unerwarteter Weise ja vielleicht doch zu überraschen, hier ist das leider nicht gelungen, so viel nehme ich vorweg. Ich habe den ersten Teil von Jack Reacher nicht gesehen, braucht man für diesen zweiten Teil aber auch nicht unbedingt. Die Handlung wirft so oder so an einigen Stellen Fragen auf.
Handlung
Jack Reacher (Tom Cruise) ist eine Kampfmaschine und ein Ex-Major, der zu seiner alten Militärbasis zurückkehrt, um die dort arbeitende Freundin Major Susan Turner (Cobie Smulders) zu treffen, die er bisher nur von ihrer Stimme kennt, sie hat ihm bei seinen zahlreichen Reisen wo sie konnte per Telefon Rat und Beistand geleistet. Nun muss Reacher bei seiner Ankunft erfahren, dass Susan Turner der Spionage bezichtigt und auf weiteres inhaftiert worden ist. Sie soll außerdem in den Mord zweier in Afghanistan stationierter Soldaten involviert sein, was Reacher jedoch nicht glauben mag. Doch auch gegen ihn wird ermittelt. Jack ist sich sicher, dass hier ein abgekartetes Spiel gespielt wird und macht sich daran, Major Turner zu befreien und gemeinsam mit ihr die Beweggründe für ihre Verfolgung aufzudecken und die Strippenzieher zu Fall zu bringen.
Die Handlung klingt in dieser Kurzfassung eigentlich ganz solide, über diese paar Punkte geht sie allerdings auch kaum hinaus. Erweitert wird sie noch um eine weitere Protagonistin, Samantha Dayton (Danika Yarosh), deren biologischer Vater Jack laut einer alten Bekannten sein soll. Auch sie gerät in Gefahr, da Reachers Verfolger auch Wind von dieser eventuellen Tochter bekommen. Reachers Verantwortungsbereich wird also noch um einiges größer.
Kritik
Bei Jack Reacher handelt es sich einen klassischen Actionfilm, etwas anderes habe ich auch eigentlich nicht erwartet.Verfolgungsjagten am laufenden Band, über Dacher und drunter hindurch, Maskerade dank eines glücklicherweise gerade stattfindenden Karnevalumzuges und alles, was sonst noch dazugehört. Typische Fehler werden gemacht (mit Kreditkarte zahlen) um die Spannung zu erhöhen und den Verfolgern ein paar Chancen zu lassen. Natürlich ist neben ordentlichen Schießereien noch Platz für Faustkämpfe, in denen sich Cruise wie gewohnt in Szene setzen kann. Breite Schultern und viele Muskeln erfordern einen anderen Gang, zumindest suggerieren dies Filme wie dieser, hier wurde es aber teilweise bis zur Lächerlichkeit auf die Spitze getrieben, wenn Jack Reacher in seinem engen, weißen T-Shirt, die Jacke locker über die Schulter geworfen, lässig am Highway entlangwandert. Da braucht es immer ein paar Augenblicke um sich bewusst zu machen, dass das kein Scherz sein soll.

Dennoch bietet Jack Reacher natürlich die ein oder andere spannende Jagd und ist für eine gewisse Zeit kurzweilig. Leider hat es für mich persönlich nicht lange vorgehalten und spätestens nach der Hälfte hatte ich mehr als genug davon. Überraschende Elemente finden sich nicht, ich habe irgendwann mitten im Film einmal ersucht, auf die „Musik“ im zu achten – nicht der Rede wert. Cobie Smulders spielt ihre Rolle gut und zusammen mit Danika Yarosh noch am überzeugendsten. Von Tom Cruise hätte ich ein wenig mehr erwartet. Viel mehr kann ich zu diesem Film auch leider nicht sagen.
Fazit zu Jack Reacher 2
Wer wirklich nur einen reinen Actionfilm sehen will und wem die Handlung drittrangig ist, der könnte sich durch Jack Reacher – Kein Weg zurück eventuell unterhalten fühlen. Ich kann mich da persönlich nur schwer hineinversetzen und es bleibt auf unserem Blog nach wie vor unsere eigene, subjektive Meinung, daher reicht es in meiner Endwertung leider nur für eine
Besetzung
- Regisseur: Edward Zwick
- Drehbuch: Richard Wenk, Edward Zwick, Marshall Herskovitz
Hauptdarsteller
Darsteller | Figur |
---|---|
Tom Cruise | Jack Reacher |
Cobie Smulders | Major Susan Turner |
Danika Yarosh | Samantha Dayton |
Nebendarsteller
- Robert Knappon
- Patrick Heusinger
- Aldis Hodge
Weitere Meinungen
- Antje Wessels
- DasDingAufDerSchwelle – 5/10
- Dennis Lebski (Filmspleen)
- Dominik (Filmherum) – 3/5
- Donpozuelo (Going to the Movies) – 6/10
- Florian (Popcornfilme) – 4/10
- Gina Dieu Armstark (Passion of Arts) – 6,5/10
- Thomas (DerPlappergott) – 5/10
- FilmkritikenOD
- Julian Dax (Kinogucker)
- Schnitt: 5,4/10
Die Filme von Edward Zwick
- Nochmal so wie letzte Nacht (1986)
- Glory (1989)
- Auf und Davon (1992)
- Legenden der Leidenschaft (1994)
- Mut zur Wahrheit (1996)
- Ausnahmezustand (1998)
- Last Samurai (2003)
- Blood Diamond (2006)
- Unbeugsam (2008)
- Love and other Drugs (2010)
- Bauernopfer (2014)
- Jack Reacher: Kein Weg zurück (2016)
Ich habe mit doofer Action oft kein Problem, wenn sie gut gemacht ist (John Wick, um ein Beispiel der letzten Jahre zu nennen). Mein Problem kommt immer dann auf, wenn Cruise (der ein durchaus guter Schauspieler ist) mit einem Regisseur zusammenarbeitet, der sich nicht gegen ihn durchsetzen kann (mein Eindruck!). Dann bricht sich seine narzisstische Schiene voll Bahn und jeder Charakter, den er verkörpert ist so sehr der geilste Tüp auf Gottes grüner Erde, dass es echt unsympathisch wird. Das war schon das Problem des ersten Jack Reacher. Und dieser hier hat nicht mal mehr Werner Herzog, der erzählt, wie er sich mal in einer sibirischen Salzmine die Finger abkauen musste, oder was immer das war. 😉
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Ich sage ja, ohne Cruise wäre dieser Film nie ins Kino gekommen. Für mich schwankte der dann doch zu sehr zwischen Action-Film und „Drama“, wusste nie so richtig, wo er hin wollte. Die Action war nett, aber nicht aufregend. Von einem Cruise haben wir da schon bessere Sachen gesehen. Wenn ich ehrlich sein soll, hoffe ich, dass jetzt mit Jack Reacher Schluss ist. Ich habe den FIlm auch in einer Presse-Vorführung gesehen – freiwillig würde ich dafür kein Geld ausgeben 😉
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