Kritik: Gotham – Staffel 1

Würde man eine Umfrage machen, welchen Superhelden man am liebsten hat, dann würde sicherlich Batman auf einem der Plätze ganz weit oben landen. Das ist natürlich völlig gerechtfertig, denn in einer Welt, in der alle Helden Superkräfte besitzen, ist ein reicher Schnösel mit Komplexen eine gelungene Abwechslung. Aus diesem Grund bin ich auch ein riesiger Fan des Batman-Franchises und genau aus diesem Grund habe ich mir trotz einer schwachen Pilot-Episode die erste Staffel der Prequel-Serie Gotham angesehen. Ob sich der Blick gelohnt oder ob nicht mal die größten Batman-Fans daran ihre Freude haben werden, erfahrt Ihr in meiner Kritik.


Handlung

Im Mittelpunkt des Geschehens steht der junge Jim Gordon, der als Detective bei der Polizei von Gotham City anfängt. Angetrieben von einem unstillbaren Durst nach Gerechtigkeit, versucht der die Korruption sowie die Kriminalität einzudämmen, denn in den Straßen der einst so glanzvollen Metropole hat sich ein Sumpf des Verbrechens ausgebreitet, der alles Gute in dieser Welt zu verschlingen droht. Die Bevölkerung von Gotham City spaltet sich stetig weiter in Milieus auf und abseits der etablierten Gesellschaft bestimmt lediglich ein Anblick der Verdammnis das Lokalkolorit. (Moviepilot)


Kritik

Die größte Hürde an Gotham muss ja gleich zu Beginn nehmen. In der ersten Episoden sollen so viele Figuren und Handlungsstränge vorbereitet und eingeführt werden, dass es einfach nicht wie aus einem Guss wirkt. Immer wieder sind Szenen zu abgehackt oder Dialoge augenscheinlich gekürzt, sodass ich mich wirklich gefragt habe, wie man diese Serie überhaupt weitergucken kann. Die Frage hat sich mir aber schnell beantwortet, immerhin habe ich weitergeschaut. Die Gründe dafür sind einfach: Es spielt alles im Batman-Universum und mit dem Pinguin hat man sich genau den passenden Hauptantagonisten rausgesucht. Jemand, der mit dem Batman-Universum nichts anfangen kann, wäre eventuell über diese Hürde gestürzt. Ich jedenfalls habe sie genommen und bin sehr glücklich darüber.

Denn nach dieser doch sehr hektischen und ehrlich gesagt schlechten Pilotfolge schafft es Gotham, mit einer spannenden Story und vor allem interessanten Charakteren den Zuschauer zu binden. Der Hauptgrund dafür ist wieder der Pinguin, gespielt von Robin Lord Taylor, der als Dreh- und Angelpunkt der Geschichte sowohl eben jene voran treibt und gleichzeitig mit Abstand die spannendste Figur ist. Auch wenn man diese Art von Psychopathen schon in anderen Medien gesehen hat, wird es dennoch nie langweilig, Taylor beim Spielen zuzusehen.

Anders verhält sich das leider bei den anderen Figuren, die zu stark wie Stereotypen wirken. Gordon ist der beinharte Cop, der sich gegen die Autoritäten aufspielt, sein Partner der korrupte, aber herzensgute Typ. So könnte man das mit allen weiteren Figuren fortführen. Auch wenn einige Figuren wie der alte Mafiaboss Falcone dann doch mehr sind, als sie versprechen, so ist der Großteil doch arg langweilig und dient nur der Weiterführung der Geschichte, die dafür aber gar nicht mal so langweilig ist.

Am meisten überrascht hat mich nämlich an der gesamten Staffel, dass mich die Handlung packen konnte. Ich habe mir anfangs nur gedacht, dass es in jeder Folge einen Fall á la „CSI: Miami“ geben würde, an eine größere, eine ganze Staffel andauernde Handlung hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht geglaubt. Doch auch wenn es in jeder Folge wieder einen neuen Mord oder eine Entführung gibt, so läuft doch im Hintergrund immer wieder die extrem spannende Story von einem nahenden Mafiakrieg ab, die mich zum Ende hin sogar packen konnte. Sie braucht sehr viel Zeit, insgesamt war es aber auf jeden Fall ein Pluspunkt dieser Staffel.

An dieser Stelle könnte ich noch auf eine Menge Schwächen eingehen, die erwähnt werden müssten. So sind die Fälle pro Folge meist unglaublich uninspiriert, sowie meist nach demselben Schema aufgebaut. Gefahr kommt dabei seltenst auf, sodass im Grunde nur die Hintergrundgeschichte spannend ist. Das allein wäre schon Grund genug, die Serie zu meiden. Warum habe ich sie deshalb aber mit Freunde angeschaut? Dafür gibt es einen Grund: Jede Folge und jeder Schurke ist im Grunde nur eine Anspielung auf kommende Gegner Batmans. Wer sich damit nicht auskennt, wird es nicht merken, ich habe aber jede Anspielung aufgesogen und genossen. Dabei bleibt es nicht bei den größten Gegnern wie Two-Face oder eben den Pinguin. Auch kleine Schurken wie Zsasz bekommen ihren Auftritt, was mich extrem gefreut hat.


Fazit

Die erste Staffel von Gotham ist meiner Meinung nach nur für eine Gruppe von Zuschauern interessant: Fans des Batman-Universums. Wäre ich nicht so ein Freund des Franchises, hätte mich kaum etwas bei der Stange gehalten. Die Figuren sind bis auf einige Ausnahmen schwach und die Einzelfälle der Folgen können selten überzeugen. Ich bin aber nun  mal ein Fan und so kann ich die Serie nur weiterempfehlen. Es gibt sehr viel bessere Serien, ich hatte aber dennoch meinen Spaß.

7


Cast

  • Creator: Bruno Heller

Hauptdarsteller

Darsteller Figur
 Ben McKenzie James Gordon
Donal Logue Harvey Bullock
David Mazouz Bruce Wayne
Sean Pertwee Alfred Pennyworth
Robin Lord Taylor Oswald Cobblepot

Nebendarsteller

  • Erin Richards
  • Camren Bicondova
  • Cory Michael Smith
  • John Doman
  • Jada Pinkett Smith
  • Morena Baccarin
  • Nicholas D’Agosto
  • David Zayas

4 Kommentare Gib deinen ab

  1. k4tze sagt:

    Der Penguin ist großartig! Mein absoluter Liebling neben der kleinen Katze (Selina). Ich bin gespannt wie dir Season 2 und dann Season 3 gefallen wird. Eben erst auch für Season 4 verlängert. Bei Jim Gordon gebe ich dir recht, er ist der Jon-Snow von Gotham, und mit Abstand der leider langweiligste von allen.

    Gefällt 1 Person

    1. Staffmann sagt:

      Hm selina Kyle fand ich jetzt gar nicht mal so spannend.. fand sie sogar für die Figur zu kriminell^^ ich hoffe mal, dass sie in den kommenden Staffeln mehr auf eine größere Story setzen, dann werden mir die Staffeln sicher auch gut gefallen 🙂

      Gefällt 1 Person

  2. Stepnwolf sagt:

    Ich fand auch den visuellen Look der Serie sehr passend für das Batman-Universe…

    Gefällt 1 Person

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