Vor einiger Zeit erschien auf Netflix die neue Serie „Wet Hot American Summer: First Day of Camp“. Kritiker und Freunde von mir lobten die Serie ausdrücklich, aber ich wurde auch gewarnt, dass man die Vorlage kennen sollte. Deswegen habe ich mir mal Wet Hot American Summer: „Last Day of Camp“ angesehen und danach beschlossen, die Serie nicht zu sehen. Dafür war mir die Komödie einfach zu dumm und zu unzusammenhängend, als dass ich irgendwie Freude an der Serie haben könnte. Aber eines nach dem anderen.
Es ist der letzte Tag im Camp Firewood im Jahre 1981. Nun ist das Ziel eines jeden Camp-Betreuers eine letzte romantische Begegnung mit jemand anderem. So auch für Coop (Michael Showalter), der sich in die junge Katie (Marguerite Moreau) verliebt hat. Doch die ist leider mit Andy (Paul Rudd) zusammen. So bildet sich ein heikles Liebesdreieck. Zudem muss die Leiterin (Janeane Garofalo) alles unter Kontrolle halten, obwohl sie sich in den Astrophysiker Henry (David Hyde Pierce) verguckt hat. Und dann steht ja auch noch die Talentshow an…
Was so schon dumm klingt, ist es auch im Film. Es wird nie klar, was einem der Film denn nun erzählen möchte. Sicherlich, es ist eine Parodie, aber eine gescheite Geschichte sollte man doch schon rüberbringen können. Ich kann immer noch nicht sagen, worum es genau darin geht. Vor allem ist der Film an sich eine normale Camp-Geschichte, die man schon aus anderen Filmen kennt, aber an bestimmten Punkten bricht der Film so plump und unpassend aus den Genre-Grenzen aus, dass es einfach nicht passt. Der Drehbuchautor wollte scheinbar nur lustige Szenen aneinanderreihen. Das funktioniert nur leider nicht so wie gewollt.
Was man dem Film aber zugute halten muss, er ist teilweise wirklich witzig. Oft musste ich lachen, obwohl das teilweise echt dumm war. Aber alle Darsteller spielen so überzogen, dass es doch irgendwie gut rüberkommt. Aber bei dem Cast ist das auch kein Problem: Amy Poehler, Bradley Cooper, Elizabeth Banks und Joe Lo Truglio sind da nur die prominentesten Darsteller. Und wenn man die Namen hört, kann man schon erahnen, wie lustig das werden kann. Aber „Kindsköpfe“ ist auch lustig und lässt sich auch gut mit dem Film vergleichen, beide haben nur dasselbe Problem: Sie haben keine Story. Was bei „Kindsköpfe“ durch noch besseren Humor aufgefangen wird, klappt hier leider nicht so gut.
Kann ich den Film also empfehlen? Nein, nicht wirklich. Man kann sicherlich oft lachen, aber es fehlt einfach die Story oder die eine Idee, die den Film so besonders macht. Für mich ist Wet Hot American Summer nur eine Komödie unter vielen, die nichts wirklich gut und leider etwas zu viel falsch macht. Da schaue ich lieber hintergründige Komödien wie „Burn After Reading“ oder „The Big Lebowski“. Wenn es diese Hau-Drauf-Mentalität ist, kann das schnell nach hinten losgehen. Aber wie gesagt, ich konnte oft und herzhaft lachen, wer also einfach mal den Kopf ausschalten will: Ich werde ihn nicht aufhalten.
Ich selbst habe den Film nicht gesehen, dafür aber die neue Serie auf Netflix. Die ersten beiden Folgen sind noch sehr durchwachsen, dafür werden die Episoden danach stetig besser und sind ein reines Feuerwerk an Ironie und Parodie auf bekannte Film- und Serienabläufe. Absolut sehenswert.
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