Es ist nun schon eine Weile her, aber ich habe auf diesem Blog mal eine Kritik zur Horrorkomödie „Shaun of the Dead“ geschrieben. Dabei habe ich vor allem die Inszenierung durch den Regisseur Edgar Wright gelobt. Dieser und seine Hauptdarsteller Simon Pegg und Nick Frost haben damals allerdings nicht nur einen tollen Film geschaffen, sondern einen Grundstein gelegt für die sogenannte Cornetto-Trilogie, die mit Hot Fuzz und The World’s End weiterging. Den zweiten Teil habe ich kürzlich mal wieder gesehen und war wie schon vom ersten Teil begeistert. Warum ich den Film so toll finde, versuche ich nun in meiner Kritik zu erklären.
Handlung
Nicholas Angel ist vielleicht der beste Polizist Londons. Er lässt nichts durchgehen, niemanden entwischen und leider mit einer 400prozentigen Aufklärungsrate auch seine Kollegen schlecht aussehen. Mit einer Beförderung wird Angel ins verschlafene Sandford abgeschoben, wo Ladendiebstahl und entlaufene Schwäne zu den Höhepunkten im Dienst gehören. Sein neuer Kollege ist der naiv-übereifrige Danny Butterman, der ihm anfangs gehörig auf die Nerven geht. Und gerade als Angel schon kurz davor ist, sich seinem trübsinnigen Schicksal zu ergeben, sorgen ein paar schaurige und nach Mord riechende Unfälle für das Einsetzen seiner Instinkte. Mit Danny im Schlepptau beginnt Angels Mission, Sandford aus seinem friedlichen Schlaf wachzurütteln – wenn nötig mit quietschenden Reifen, Sirenengeheul und der einen oder anderen Schießerei.
Kritik
Nachdem sich die Wright und Pegg mit „Shaun of the Dead“ dem Horrorgenre gewidmet haben, ist dieses mal der Action-Film an der Reihe. Doch wie schon beim ersten Teil der Cornetto-Trilogie heißt das nicht, dass von Anfang bis Ende geballert wird, vielmehr baut sich alles langsam auf. Großes Augenmerk setzt man dabei auf die häufigen Zitate von Filmen eben dieses Genres. Ich bin ja immer ein großer Fan solcher Zitate und wenn man sie so gekonnt sieht wie hier, kann man nur mit der Zunge schnalzen. Doch abgesehen davon bietet Hott Fuzz eigentlich für jeden Geschmack was.
Zum einen sind die Charaktere wieder das Herzstück des Films. Nicht nur Pegg als überambitionierter Polizist oder Frost als sein Gegenstück sind toll dargestellt, sondern auch alle Nebencharaktere. Sei es der Supermarkt-Tycoon, toll gespielt von Timothy Dalton, oder die gesamte Polizeistation des Dorfes, alle haben ihren Platz in dieser Geschichte und alle Darsteller spielen ihre Rollen toll. Außerdem schafft es der Film, selbst keine Rollen groß zu besetzen. So haben Martin Freeman und Bill Nighy zwar einen Auftritt, eine große Rolle spielen sie aber nicht. Um sich sofort leisten zu können, braucht man schon starke Darsteller in der zweiten Reihe und die hat „Hot Fuzz“ auf jeden Fall.
Ein Pluspunkt von „Shaun of the Dead“ war damals die Kombination aus sehr viel Splatter und dem tollen Humor. Eigentlich ist das eine Kombination, die gut gemacht immer funktioniert. Dies hat sich „Hot Fuzz“ auch zu Herzen genommen, denn nach anfänglicher Ruhe spritzt irgendwann das Blut in alle Richtungen. Das Wichtige dabei ist jedoch, dass niemals der Humor vergessen wird. Sicherlich hat der Film auch seine ernsten Töne, doch besonders das Finale und die Auflösung sind so perfekt überspitzt, dass es einem kaum auf dem Stuhl hält. Hier bleiben sich Wright und Pegg wirklich treu und bieten eine perfekte Kombination aus Komödie und Action.
Dennoch muss man sagen, dass „Hot Fuzz“ auch nicht die Kino-Revolution ist, nach der es sich jetzt anhört. Ich bin ein großer Fan des Film und bin vielleicht auch subjektiv vernebelt. Doch schaut man mal genauer hin, kann man auch Fehler finden. So ist die Einführung doch schon etwas sehr lang geraten. Außerdem ist der Humor nicht für jeden was. Es ist nun mal ein durch und durch britischer Film mit dem typischen britischen Humor. Das kann man mögen, muss man aber nicht. Ich liebe es und liebe demnach auch diesen Film.
Fazit
Hot Fuzz ist ein rundum gelungener Film. Ich bin mir sicher, dass viele diesen Film lieben. Doch er bietet auch Platz für Kritik. Hat man keine Freude an britischem Humor oder überspitzter Gewalt, sollte man vielleicht nicht reinschauen. Alle anderen bekommen hier jedoch einen außerordentlichen Vertreter des Actionkino, der vor allem durch die Figuren, die Handlung und die vielen Filmzitate überzeugen kann. Nach „Shaun of the Dead“ schaffen es Wright und Pegg also erneut, ein Genre gekonnt aufs Korn zu nehmen.
Cast
- Regisseur: Edgar Wright
- Drehbuch: Edgar Wright, Simon Pegg
Hauptdarsteller
Darsteller | Rolle |
---|---|
Simon Pegg | Sergeant Nicholas Angel |
Nick Frost | Danny Butterman |
Jim Broadbent | Inspector Frank Butterman |
Timothy Dalton | Simon Skinner |
Nebendarsteller
- Edward Woodward
- Bill Nighy
- Martin Freeman
- Paddy Considine
- Rafe Spall
- Rory McCann
Links
Weitere Meinungen
- Tarlucy (Ich lese) – 4/5
- Schnitt: 8,5/10
Hot Fuzz ist mein Lieblingsteil der Trilogie. 🙂
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Ich mag SHAWN OF THE DEATH und HOT FUZZ . THE WORLDS END fällt ein bisschen ab.
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Ich glaube ich habe nie so laut im Kino gelacht wie bei der Sequenz: https://youtu.be/CsZUGoa3JHc?t=1m45s
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