Kritik: Marvel’s Daredevil – Staffel 2

Leser meiner Artikel werden es schon gemerkt haben: Ich bin ein Fan von Superhelden. Ich kann eigentlich alles schauen, in dem jemand im Kostüm die Welt rettet. So hatte ich sogar keine großen probleme mit den geschassten „Batman & Robin“ und „Green Lantern“, wobei das auch schon wieder einige Jahre her ist. Deswegen ist die aktuelle Zeit so etwas wie das Paradies für mich im Kino. Und Superhelden sieht man ja nicht nur im Kino, sondern inzwischen auch schon auf dem Heimbildschirm. Letztes Jahr startete auf Netflix eine dieser Superheldenserien: Marvel’s Daredevil. Die erste Staffel hat mich damals extrem gepackt und konnte mich im Gegensatz zu anderen dieser Serien wirklich fesseln. Die zweite Staffel ist nun auch erschienen. Ich habe sie gesehen und bin wieder glücklich mit ihr. Mehr dazu gibt es jetzt in meiner Kritik.


Handlung

Nach den Geschehnissen in der ersten Staffel sollte Hell’s Kitchen eigentlich ein ruhiger Ort geworden sein. Doch nach dem Fall des Kingpins ist in New York ein Krieg um seinen Posten entflammt. Mittendrin dabei: Der Punisher, der untern den Mafiafamilien der Stadt ein Massaker anrichtet. Der einzige, der ihn aufhalten kann, ist Daredevil, der im echten Leben als Anwalt arbeitet. Doch er muss sich nicht nur mit einem mörderischen Racheengel und seiner Kanzlei rumärgern, sonder auch mit seiner alten Liebe und Assassinin Elektra…


Kritik

Wie schon oben beschrieben, kann man bei mir mit Superhelden eigentlich nichts falsch machen. Solange die Action gut gemacht ist und die Story nicht unfassbar schlecht, fühle ich mich unterhalten. Die erste Staffel von Marvel’s Daredevil hatte aber neben einer gut geschriebenen Story auch noch viel mehr zu bieten. So war der Bösewicht unfassbar gut charakterisiert und konnte schon fast mehr begeistern als der eigentliche Titelheld. Zudem hat man die Story schön simpel gehalten, die trotzdem über 13 Folgen hinweg unterhalten konnte. Obendrein gab es dann noch tolle Kampfsequenzen, die schon fast an Martial-Arts-Filme erinnern konnten. Leider hat man sich in der zweiten Staffel nur teilweise an diese Erfolgsformel gehalten.

Einiges hat man glücklicherweise genauso gehalten wie in der ersten Staffel. So sind die Kämpfe erneut wunderbar choreografiert und in Szene gesetzt. An dieser Staffel hat man wirklich einen großen pluspunkt gegenüber anderen Superheldenserien. Während andere Helden wie „The Flash“ und „Supergirl“ nur ihre Kräfte nutzen und diese schlecht animiert gezeigt werden, gibt es in „Marvel’s Daredevil“ toll inszeniert auf die Fresse. Allein für manche Szenen, wie ein großer Kampf gegen eine gesamte Biker-Gang, lohnt sich die Sichtung der gesamten Staffel.

Außerdem hat man einen Bösewicht gefunden, der schon fast dem Kingpin aus der ersten Staffel ebenbürtig ist und gleichzeitig den besten Darsteller. Mit Jon Bernthal konnte man nicht nur einen großartigen Darsteller verpflichten, sondern gleichzeitig die perfekte Besetzung für den Punisher. Sowohl schauspielerisch, als auch physisch hätte man niemand besseren finden können. Zudem ist der Punisher das Highlight der gesamten Staffel. Immer wenn er auftaucht, kann man sich sicher sein, dass es Action und Blut gibt. Das bringt der Serie noch einmal eine neue Ebene und sogar ein paar philosofische Probleme. Immerhin ist der größte Unterschied des Punishers zu Daredevil das Töten seiner Feinde.

Doch der Punisher ist nicht das einzige neue Mitglied der Serie. Denn dazu gibt es noch eine neue weibliche Figur in Form von Elekta, dargestellt von Elodie Yung. Hier kann ich nicht so begeistert von der Figur berichten. Sie hat auf jeden Fall ihre Daseinsberechtigung und trägt auch maßgeblich zur Handlung bei, insgesamt hätte man sie aber etwas sympathischer oder auch einfach interessanter machen können. Ihre Beziehung zu Daredevil ist immer wieder Thema, wird dabei aber nie nachvollziehbar oder interessant dargestellt. Immerhin sind ihre Kampfszenen genau wie alle anderen toll choreografiert, was ihren Platz in der Serie zumindest rechtfertigt.

Ein weiterer Negativpunkt ist in dieser Staffel leider die Handlung. Im Gegenatz zur ersten Staffel hat man sich nicht auf eine einfache Story beschränkt, sondern wollte von allem zu viel haben. Die Handlung des Punishers, der Anwaltskanzlei und von Elektra sind alle für sich genommen interessant, vermischen sich aber immer wieder und lassen eine klasre Linie vermissen. Zu oft saß ich da und habe mich gefragt, wer jetzt genau wen jagt. Zu Beginn der Staffel konzentriert man sich noch auf einen Handlungsstrang, doch mit laufender Staffel wird die Verwirrung immer größer. Hier hätte man sich eventuell ein paar Handlungen für kommende Staffeln aufsparen sollen.


Fazit

Leider konnte mich die zweite Staffel von Marvel’s Daredevil nicht so sehr überzeugen, wie die erste Staffel. Die Kämpfe und der Bösewicht sind wieder gelungen, doch leider verliert sich die Handlung zu sehr in zu vielen Schauplätzen. Dazu kommen dann noch einige uninteressante Figuren und die fehlende Konzentration auf etwas weniger Story. Hier hätte man sich doch auf die Stärken der ersten Staffel beruhen sollen. Dennoch kann man die Serie noch immer genießen und viel Spaß haben. Aus dem restlichen Seriengedöns sticht „Marvel’s Daredevil“ jedoch nicht mehr heraus.

7


Cast

  • Serienschöpfer: Drew Goddard

Hauptdarsteller

Darsteller Rolle
 Charlie Cox Matt Murdock/Daredevil
Deborah Ann Woll Karen Page
Elden Henson Foggy Nelson
Jon Bernthal Frank Castle/The Punisher
Elodie Yung Elektra Natchios

Nebendarsteller

  • Vincent D’Onofrio
  • Royce Johnson
  • Geoffrey Cantor
  • Rosario Dawson
  • Scott Glenn

Weitere Meinungen

 

  • Schnitt: 8,5/10

9

8 Kommentare Gib deinen ab

  1. donpozuelo sagt:

    Ich habe es jetzt mal nur kurz überflogen, was du da geschrieben hast, weil ich gerade so in der Mitte von Staffel 2 stecke, aber ich muss dir jetzt schon zustimmen. Es wirkt wirklich alles ein bisschen viel… die Punisher-Story allein hätte eigentlich schon komplett ausgereicht. Das mit Electra geht mir im Moment noch ein bisschen auf den Keks, ich find’s nett, aber das hätte man sich auch sparen können.

    Überhaupt fehlt der Staffel irgendwie der Fisk-Faktor, sprich der richtig große, böse Bösewicht… vom Punisher selbst wird dieser leere Platz ja nicht wirklich ausgefüllt. Aber hätte ja auch nicht sein müssen, wenn man nur ihn gehabt hätte. Naja, ich bin gespannt, was noch kommt.

    Jon Bernthal als Punisher war aber auf jeden Fall die richtige Entscheidung… und da wäre ich auch nicht abgeneigt, eine eigene Serie zu sehen.

    Gefällt 1 Person

  2. gut geschriebene kritik
    wie meinungen doch verschieden sind denn ich finde die 2, staffel noch mal um einiges besser als die 1. ich konnte gar nicht genug davon bekommen, vor allem weil punisher so geil dargestellt wurde und die kämpfe sehr geil iszeniert wurden. allein der stiegenhaus fight in der 2. oder 3. folge
    story fand ich eigentlich gut,hätte man sicher noch spannender erzählen können
    ich habe in meiner kritik eine 5 / 5 gegeben, vor allem weil ich alles was superhelden betrifft immer gehyped bin 🙂

    lg
    tom

    Gefällt 1 Person

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